Mario Tennis Aces

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Spiel, Satz und Sieg. In Mario Tennis Aces schwingen Mario und friends zum wiederholten Mal den Tennisschläger. Das macht gewohnt Spaß, fühlt sich aber nicht immer wie ein Ass an.

Es ist ein typischer Tag: die Sonne scheint, die Wellen rauschen und so ziemlich alle haben sich im Hafenstadion versammelt, denn es ist Tenniszeit! Wenn Mario spielt (ganz egal ob Fußball, Golf, Tennis oder was auch immer) ziehen alle mit. Er ist halt ein Trendsetter. Nun gut, also alle sind versammelt und das laufende Match steuert dem Höhepunkt entgegen, da tauchen plötzlich Wario und Waluigi auf. Die wollen bestimmt nur nett sein, dafür sind sie ja bekannt. Diesmal ausnahmsweise leider nicht, denn sie haben einen verfluchten Tennisschläger dabei, der Luigi auch direkt mal in seinen Bann zieht und mit ihm verschwindet.

Hauptsache Story

Diese Story, die diesmal so ganz ohne entführte Prinzessin auskommt, bekommt ihr direkt zu Beginn den Spiels präsentiert. Damit unterscheidet sich Mario Tennis Aces auch schon beachtlich von seinem Vorgänger, denn hier steht der Story Mode ganz klar im Mittelpunkt des Spiels. Bevor ihr jemals das Menü gesehen habt, werdet ihr nämlich sofort auf die erste „Mission“ geschickt: findet mehr über den fiesen Tennisschläger heraus. Im Story Mode reist ihr von nun an durch thematisch nett aufeinander abgestimmte Welten um Luigi vom Fluch des Schlägers zu befreien und Wario und Waluigi zu zeigen, was ein wahres Ass ist.

Man merkt ziemlich schnell, dass viel Mühe in den Story Mode geflossen ist. Die Aufgaben bestehen hier nämlich nicht einfach nur aus aufeinanderfolgenden Tennismatches, sondern sind insgesamt sehr abwechslungsreich gestaltet. Mal müsst ihr eine gewisse Anzahl unerreichbarer Bälle schlagen, ein anderes Mal möglichst lange Ballwechsel schaffen. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad fair, ein paar der Aufgaben haben es jedoch in sich (ja ich meine dich, Kamek). Auch die Plätze sind im Story Mode schön abwechslungsreich und sorgen für Herausforderung. So spielen wir gegen Kamek aka. den Albtraum meiner schlaflosen Nächte beispielsweise auf einem Segelschiff und ein Segelschiff hat bekanntlich einen Mast. Der steht dummerweise mitten auf dem Feld, und Kamek nutzt das sehr geschickt, um für uns schwer einzuschätzende Bälle zu spielen. Wir selbst können das aber nicht nutzen, weil wir die angesprochenen langen Ballwechsel schaffen müssen.

Insgesamt ist der Story Mode aber wirklich gelungen, was nicht zuletzt an den coolen Bosskämpfen liegt. Am Ende jeder Welt wartet nämlich ein Boss auf euch, der nochmal eine besondere Herausforderung bietet und nur mit der richtigen Strategie bezwungen werden kann. Bis ihr das Ende der Story seht, werdet ihr ungefähr 6 bis 7 Stunden gut unterhalten.

Und dann?

Sobald ihr den Story Mode durchhabt, bleiben euch noch ein paar andere Modi, um euch die Zeit zu vertreiben. Da ist natürlich das klassische Turnier, bei dem ihr euch Runde für Runde durchsetzen müsst, um am Ende den Pilz- Blumen- oder Sternenpokal aufs virtuelle Regal stellen zu dürfen. Ihr habt dabei die Auswahl aus einer bunten Mischung von Charakteren aus dem Mariouniversum, die jeweils verschiedene Stärken haben. Da gibt es natürlich Allrounder wie Mario und Luigi und Kraftspezialisten wie Bowser oder meinen Favoriten, den Kettenhund (ja, auch Kettenhunde haben das Recht auf Tennis! #BreakYourChains). Doch auch schneller Spieler wie Yoshi oder Toad, präzise Charaktere wie Peach oder Toadette, Verfechter der defensive wie Waluigi oder trickreiche Spieler wie Buu Huu sind mit dabei. Ihr seht also, die Auswahl an Spielern und Spielstilen ist diesmal groß und für jeden sollte der passende Charakter dabei sein.

Wenn euch alleine spielen zu langweilig ist, gibt es natürlich noch den obligatorischen Multiplayermodus, bei dem ihr zu viert an einer Konsole spielen könnt (genug Joy Cons vorausgesetzt). Auch lokales Spiel mit maximal zwei Spielern pro Konsole ist möglich oder ihr versucht euer Glück im Internet entweder Solo oder als Doppel. Zusätzlich gibt es noch den Realmodus, bei dem ihr die Joy Cons wie einen Tennisschläger schwingt und so direkt noch ein bisschen sportlicher spielen könnt. Da ihr beim Realmodus allerdings wirklich nur schlagt (eure Figur wird automatisch bewegt) lässt sich dieser jedoch getrost als Gimmick ansehen und bietet wenig Mehrwert.

Energie

Steht ihr dann auf dem Platz, könnt ihr euren Gegnern mit der gesamten Palette an Tennismanövern zusetzen. Von Slice über den Topspin bis hin zum Lob ist alles dabei, was ihr an Schlägen braucht um euren Kontrahenten keine Atempause zu lassen. Das ist vor allem in den späteren Leveln des Story Mode und den schwierigeren Turnieren auch bitter nötig, denn eure Gegner nutzen die Techniken auch und gönnen euch nichts. Ihr könnt eure Schläge außerdem aufladen und ihnen so noch etwas mehr Wumms geben. Durch das Aufladen der Schläge wird außerdem eure Spezialenergie aufgeladen, die man getrost als zentrale Mechanik in Mario Tennis Aces ansehen darf. Mithilfe der Spezialenergie könnt ihr nämlich besonders harte Schläge ausführen, die ihr ganz genau platzieren könnt. Da diese Schläge wirklich schwer zu erreichen sind, gibt es natürlich auch Mechaniken, die das Ganze etwas kontern. So könnt ihr – auch mithilfe von Spezialenergie – die Zeit verlangsamen oder ihr nutzt den Hechtsprung. Mit dem könnt ihr unerreichbare Bälle doch noch erwischen und bekommt bei gutem Timing sogar noch etwas Energie dafür. Gutes Timing ist bei Mario Tennis Aces nämlich essentiell, weil euch sonst irgendwann der Schläger bricht. Schläger bricht?

Ja, solltet ihr die erwähnten Spezialschläge nicht im perfekten Moment zurückschlagen, dann wird eurem Schläger quasi ein Haltbarkeitspunkt abgezogen. Nach Abzug von drei Punkten bricht der Schläger und ihr müsst auf den nächsten zurückgreifen. Pro Turnier bzw. Spiel habt ihr jedoch nur eine gewisse Anzahl davon und schafft es einer der Spieler, dem Gegenüber alle Schläger kaputtzuschlagen, dann hat dieser das Spiel automatisch verloren. Ohne Schläger kann man halt kein Tennis spielen.

So interessant die Mechanik im ersten Moment wirkt, so nervig kann sie im nächsten leider schon sein. Klar, es ist Mario Tennis und da sollte man kein „ernstes“ Tennis erwarten, allerdings dreht sich in den höheren Turnierstufen quasi alles nur noch um das Energiemanagement, denn dann hauen euch eure Gegner einen Spezialschlag nach dem anderen um die Ohren und ihr versucht nur noch, irgendwie genug Energie für eigene Spezialschläge oder Zeitverlangsamungen zu sammeln. Zusätzlich ist es leider sehr schwer, Gegner mit normalen Schlägen auszustechen, da man mithilfe des Hechtsprunges fast alle Bälle doch noch irgendwie bekommen kann. Dadurch verlagert sich das Spiel von einem flüssigen Tennismatch häufig zu einem Spezialschlaggebashe, was mir persönlich nicht so viel Spaß macht. Zwar kann man im Mehrspielermodus den Einsatz der Energie ausstellen, aber in den Solomodi muss man zwangweise damit arbeiten.

Alles in allem ist Mario Tennis Aces aber ein gelungenes Spiel, das wie gewohnt vor allem mit Freunden Spaß macht. Mit mehreren Spielern an einer Konsole oder gemeinsam mit einem Freund gegen andere Spieler im Internet anzutreten macht Spaß und bietet wohl auch die größte Langzeitmotivation. Der Story Mode ist nach guten 6 bis 7 Stunden vorbei und Solospielern bleibt dann erstmal nur der Turniermodus mit seinen drei Schwierigkeitsgraden. Die Auswahl an Charakteren ist ordentlich und durch die unterschiedlichen Stärken sollte für jeden etwas dabei sein. Der Soundtrack ist unbeschwert und unterstreicht das Spiel nett, aber auch unauffällig. Die Grafik ist bunt, überfordert bei den schnellen Ballwechseln aber nie mit zu vielen Effekten. Wer Lust auf ein nettes Multiplayerspiel für den nächsten Zockerabend hat, ist hier sicher gut bedient, wer auf reines Solospiel setzt sollte sich den Kauf zumindest überlegen.

Mario Tennis Aces
Fazit
Alles in allem ist Mario Tennis Aces ein gelungenes Spiel, das wie gewohnt vor allem mit Freunden Spaß macht. Mit mehreren Spielern an einer Konsole oder gemeinsam mit einem Freund gegen andere Spieler im Internet anzutreten macht Spaß und bietet wohl auch die größte Langzeitmotivation. Der Story Mode ist nach guten 6 bis 7 Stunden vorbei und Solospielern bleibt dann erstmal nur der Turniermodus mit seinen drei Schwierigkeitsgraden. Die Auswahl an Charakteren ist ordentlich und durch die unterschiedlichen Stärken sollte für jeden etwas dabei sein. Der Soundtrack ist unbeschwert und unterstreicht das Spiel nett, aber auch unauffällig. Die Grafik ist bunt, überfordert bei den schnellen Ballwechseln aber nie mit zu vielen Effekten. Wer Lust auf ein nettes Multiplayerspiel für den nächsten Zockerabend hat, ist hier sicher gut bedient, wer auf reines Solospiel setzt sollte sich den Kauf zumindest überlegen.
Technik
85
Umfang
85
Gameplay
85
Spezifisch
60
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Besser
Deutscher Punktsprecher
Steuerung allgemein sehr präzise
Storymode, Multiplayer & Turniermodus
Online Multiplayer
Multiplayer mit Freunden gewohnt spaßig
Einsatz der Energie als neues Element
Gute Fairness im Storymode
Realmodus als nettes Gimmick
Schlechter
mit Energie läuft es fast nur auf Smashbälle hinaus
Turniermodus motiviert nur kurz
Storymode mit 6 Stunden relativ knapp
Steuerung tw. etwas umständlich (v.a. Lob und Stopball)
Insgesamt nicht herausragende Technik
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Wertung
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Meine Reise begann im zarten Alter von 6 Jahren mit einem Super Nintendo. Seitdem war ich Prinzessinnenretter, hatte finale Fantasien, habe unzählige Bälle auf kleine Monster geworfen und auch sonst alles gespielt, was mit unters Gamepad kam. Aber genug geredet, das nächste Spiel wartet! Letse go!

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