Nostalgiker aufgepasst! Ein neues Might & Magic versucht die PC-Bildschirme zu erobern. Dabei verspricht der Entwickler, sich an die Wünsche der Community zu halten, doch trifft dies wirklich zu? Immerhin haben wir dies schon oft gehört, doch wurden wir oft enttäuscht.
Nebenbei machen Bugs und Fehler das Spiel zu einer Farce.
Back to the roots
Bei Might & Magic: Heroes 7 wird sich stark an den beliebtesten Ablegern der Serie orientiert und zwar dem drittem und füntem Teil der Serie. Aber auch Einflüsse der anderen Serienteile sind spürbar. Sozusagen ein Fan-Best-Of-Game-Mix. Wer die Reihe also kennt, wird sich sehr schnell zurecht finden, denn das Spielprinzip ist gleich geblieben und wurde nur etwas „runder“ gemacht. Eure Helden erobern Städte und Forts, rekrutieren dort Krieger und Monster und schließlich mehr Helden, bis ihr das gesamte Gebiet eingenommen habt. Leicht zu erklären, schwierig zu meistern. So hat es die letzten 20 Jahre gut funktioniert und funktioniert immer noch gut.
Nach den Schlachten im sechsten Teil, macht sich Ivan aus dem Haus der Greifen Gedanken, das Königreich aufzuteilen. Sechs Fraktionen stehen ihm als Berater beiseite: Zuflucht, Akademie, Bastion und Nekropolis standen von Anfang an fest. Die anderen beiden Fraktionen, Dungeon und Sylvaner, wurden von der Community gewählt.
Kloster, oder Offiziersunterkünfte?
Wieder mit dabei sind die Stadtbildschirme, welche beim sechsten Teil zunächst weggefallen waren. In Heroes 7 gibt es jetzt beides: Wunderschöne, handgemalte Stadtbildschirme, und per Mausklick das übersichtlichere Baumenü. Immer wieder müssen wir wichtige Entscheidungen beim Bauen treffen, denn einige Bauwerke schließen sich gegenseitig aus. So müssen wir uns zum Beispiel zwischen Rohstoffsilo, oder Burggraben entscheiden. Kloster, oder Offiziersunterkünfte. Dabei sollte man gut abwiegen, was wichtiger ist, denn die Folgen sind teils weitreichend.
Stadthalter-Helden bringen einer Stadt Vorteile, welche sich ändern, je nachdem, wie wir ihn skillen. Über 120 Skills gibt es hierfür zur Auswahl, welche zum Beispiel die Baukosten senken, oder den Goldertrag steigern. Ein gefächertes Leveln der Charaktere ist also sehr sinnvoll.
Die Mischung macht den Unterschied
Might & Magic: Heroes 7 schafft es gut, eine Mischung aus spielerischer Freiheit und vorgegebenen Ereignissen zu schaffen. Das Leveldesign ist gut durchdacht und lässt das Spiel dynamisch und abwechslungsreich wirken, ohne sich zu sehr vom eigentlichen Geschehnis zu entfernen. Wir erleben überraschende Storywendungen, schalten bisher verborgene Kartenbereiche frei, sind endlich stark genug, um ein Fort zu durchbrechen, sodass neue Feindstädte angreifbar werden.
Selbst ist der Held
Wer noch kein Heroes gespielt hat, der sollte viel Einarbeitungszeit mitbringen, denn wer ein Tutorial sucht, sucht vergebens. Die Zufluchts-Kampagne erweist sich hier noch als bester Einstieg (Engelfrau rechts im „Kriegsrat-Menü“). Die anderen Feldzüge sind auch sofort spielbar, verlangen aber mehr Vorkenntnisse. Vor allem bei den über 120 Heldenskills baut man sich schnell mal einen suboptimalen Recken zusammen. Aber dafür gibt es ja die vier Schwierigkeitsstufen, die man zu Beginn jeder Mission ändern und feinabstimmen kann.
Das große Aber!
Auch wenn uns hier vor allem für Nostalgiker ein tolles Spiel bietet, so muss man aber auch einige Probleme erwähnen. Spielstände gehen verloren, beim Aufstellen der Kreaturen verschwinden teilweise ganze Abteilungen und man muss ohne diese kämpfen, Gegner fahren teilweise im Schiff auf dem Land und sind nicht angreifbar. Es gibt verdammt viel Potenzial, welches Heroes 7 nutzen könnte und vieles wurde auch richtig gemacht. Aber ein richtiger Spielfluss kommt nicht zu Stande. Oft genug ärgert man sich über Abstürze und Fehler, welche einfach nicht da sein sollten.
Diese Schwierigkeiten sind momentan wirklich enorm und sind echt enttäuschend. Leider wirkt sich dies so stark auf den Spielspaß aus, dass wir diese Fehler in die Bewertung mit einfließen lassen müssen.
Fazit:
[rating itemreviewed=“Might & Magic Heroes VII“ rating=“68″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“21.10.2015″ best=“100″ worst=“0″]
Schade, Schade, Schade. Ubisoft präsentiert hier wirklich ein Might & Magic der alten Schule, mit einer tollen grafischen Überarbeitung. Prinzipiell ist es also ein echt gutes Spiel. Enttäuschend ist es aber definitiv, dass es einfach kaum spielbar ist. Bugs, Fehler und Abstürze machen das gesamte Spiel zu einer Farce und nehmen Spielfluß und Spielspaß. Hoffen wir, dass bald weitere Updates das Spiel zu dem machen, was die Entwickler ursprünglich einmal vor hatten, denn dann erwartet vor allem Fans der Serie ein echt tolles Might & Magic!
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