Monster Hunter 4 Ultimate

Bei der Monster Hunter Serie gehen die Meinungen oft sehr weit auseinander, denn während die eine Hälfte die Jagd nach außergewöhnlichen Kreaturen liebt und schätzt, können viele Nichts mit dem japanischen Action-RPG anfangen und verstehen weder den Reiz, noch das gewaltige Suchtpotential der Reihe. Meine ersten Monster Hunter Erlebnisse hatte ich mit dem Wii-Teil Monster Hunter Tri und ehrlich gesagt konnte mich das Spiel damals überhaupt nicht fesseln. Wenige Jahre später gab ich der Spieleserie mit Monster Hunter 3 Ultimate für Wii U allerdings eine erneute Chance und plötzlich war alles anders: Für viele Stunden war ich gefangen mit der Jagd nach neuen Monstern, Rüstungen und Waffen. Nun ist endlich der vierte Monster Hunter Teil auch bei uns angekommen, und in unserem Review zu Monster Hunter 4 Ultimate erfahrt ihr, was sich im neuesten Teil verändert hat.

8_N3DS_MH4U_4Das Spielprinzip der Monster Hunter Serie ist relativ einfach erklärt: Ihr bekommt verschiedene Aufträge, wie das Erlegen eines Monsters, oder das Sammeln von Materialien. Getötete Kreaturen können ausgenommen werden, um so Zähne, Knochen und andere Bestandteile zu erhalten. Als Jäger bekommt ihr im Spiel keine Erfahrungspunkte, sondern ihr könnt mit gefundenen oder abgebauten Rohstoffen schließlich stärkere Waffen, und Rüstungen schmieden. Doch die im Spiel vorhandenen Kreaturen machen es euch nicht einfach, an ihre Körperteile ranzukommen. Große Monster können euch das Leben zur Hölle machen, und gerade diese riesigen Geschöpfe sind oft das Ziel einer Mission, bei denen Kämpfe schon unter Umständen fünfundzwanzig Minuten oder länger andauern bis diese die Radieschen von unten betrachten. Der Schlüssel zum Erfolg ist Beobachtung. Je besser ihr die Bewegungen der gegnerischen Monster kennt, desto öfter könnt ihr einen Treffer landen ohne selbst Schaden zu nehmen. Viele Dinge kann man durch gegnerische Handlungen ablesen: Monster können müde oder wütend werden, oder fangen an zu hinken und zu fliehen, wenn ihre Lebensenergie sich dem Ende neigt. Das richtige Reagieren und die Beobachtung machen auch den eigentlichen Reiz der Spielreihe aus, denn die gewaltigen Monster, wie der bekannte Rathian oder ein wilde Tigrex, bieten meist eine große Herausforderung, und werden zwar auch durch bessere Ausrüstung, aber vor allem eben durch die eigene Erfahrung einfacher. Mit etwas Übung werdet ihr so nach einiger Zeit sehr erfolgreiche und erfahrene Monster Jäger.

Neue Waffengattungen

15_N3DS_MH4U_1Doch was wäre ein Kämpfer ohne seine Waffe? In Monster Hunter 4 Ultimate sind zu den bisher 12 Waffentypen wie Großschwert und Bogen sind zwei weitere hinzugekommen – die Energieklinge und die Insektenglefe. Bei der Energieklinge habt ihr die Möglichkeit zwischen einem Schwert- und einem Axt-Modus zu wechseln und ähnelt aus diesem Grund der bereits vorhandenen Morphaxt. Im Schwertmodus habt ihr sowohl Schild als auch Schwert und könnt blocken. Außerdem werden in diesem Modus Phiolen aufgeladen, die ihr in eure Waffe als Energie laden könnt. Im Axt-Modus könnt ihr eure zuvor befüllten Phiolen entleeren und so durch explosionsartige Angriffe viel Schaden austeilen. Mit der Insektenglefe kämpft ihr sowohl mit einem Stab, als auch mit einem Insekt, das auf eurem Arm wartet benutzt zu werden. Die Insektenglefe ist eine schnelle Waffengattung, mit der ihr auch bei gezogenem Stab relativ beweglich bleibt. Darüber hinaus könnt ihr ein Insekt auf Körperteile eures Gegner hetzten, um Essenzen zu sammeln, die dem Jäger gewisse Boosts verleihen. Sehr praktisch ist die Fähigkeit die Insektenglefe als Stabhochsprung zu verwenden um auf den Rücken des Gegners zu springen.

16_N3DS_MH4U_10Hier wären wir auch schon bei einer der größten Neuerungen von Monster Hunter 4 Ultimate: Während zwar die Unterwasserkämpfe von Monster Hunter 3 fehlen, ist man nun als Jäger beweglicher als je zuvor und Gebiete wurden so gestaltet, dass das Terrain oft unterschiedliche Ebenen besitzt. So kann man sich von einer höheren Ebene oder einer Wand, denn auch beim Klettern ist man nun etwas agiler, auf ein Monster stürzen. Erwischt man dieses geschickt und mit ausreichend Schaden, landet man auf dessen Rücken und ein kleines Minispiel startet, bei dem man sich abwechselnd fest halten und angreifen muss. Mit der zuvor erwähnten Möglichkeit des Stabhochsprungs der Insektenglefe kann man sich die höhere Ebene ersparen, und mit dieser im richtigen Moment das selbe Manöver durchführen. Aber egal ob nun die Energieklinge, die Insektenglefe, oder eine der anderen Waffenarten: Je nach eigenem Spielstil kann man die für sich passenste Waffengattung aussuchen. Mit insgesamt 2600 Waffen hat man als Spieler darüber hinaus mehr als genug Gründe, um unterschiedliche Waffentypen auszuprobieren und ihren Umgang zu meistern.

Ein mysteriöster Virus und eine gigantische Welt

4_N3DS_MH4U_8Eine weitere Neuerung in Monster Hunter 4 Ultimate ist ein mysteriöster Virus, der sich auf Monster und Jäger übertragen kann. Infizierte Personen werden langsamer und verlieren bei voller Übertragung die Möglichkeit zur natürlichen Selbstheilung (der rote Balken der Gesundheitsleiste), schafft man es jedoch während man infiziert ist ausreichend Schaden zuzufügen, bekommt man am Ende sogar einen Status Boost. Hat sich der Virus auf ein Monster übertragen, hat dies eine etwas andere Wirkung, denn diese werden wütend, aggressiver, schneller und stärker. Wen normale Gegner zu einfach waren, sollte sich mal an die infizierten Versionen wagen. Das Spielprinzip ist grundsätzlich gleich geblieben, die Entwickler haben es allerdings geschafft, dass der Einstieg in das Spiel flüssig geschieht, und man relativ schnell die wichtigsten Elemente des Spiels kennen gelernt hat, nichtsdestotrotz kann es für Neulinge noch immer einige Zeit dauern bis man sich halbwegs zurecht gefunden hat.. Wie schon in vergangenen Teilen gibt es auch in Monster Hunter 4 Ultimate wieder zahlreiche Gebiete, die es zu entdecken gilt. Egal ob eine felsige Berglandschaft, finstere Höhlen, ein sumpfiger Wald oder eine eisige Tundra, das Spiel bietet mit ihren facettenreichen Gegenden, die unterschiedliche Kreaturen beheimaten, viel Abwechslung. Die Story des Einzelspieler-Modus ist immer noch nicht sonderlich relevant, trotzdem ist sind die Karawane und die unterschiedlichen Dörfer, die man bereist schön gestaltet. Mit bis zu drei anderen Spielern kann man lokal oder online gemeinsam auf die Jagd gehen, was den Spaß noch einmal erhöht.

6_N3DS_MH4U_6Das Leveldesign und das Design der Monster ist allgemein wirklich gelungen, allerdings wirken viele Texturen etwas matschig. Der kleine Bildschirm des Nintendo 3DS oder Nintendo 3DS XL ist ebenso nicht immer ideal für die Darstellung, gerade Objekte oder Lebewesen, die weiter weg sind, wirken hierbei pixelig und sind oft schwer zu erkennen. Unter Umständen kann auch die Steuerung der Kamera Probleme bereiten: Diese kann entweder mittels dem Steuerkreuz unter dem Circlepad, oder durch ein virtuelles Steuerkreuz auf dem Touchscreen bewegt werden. Mit etwas Übung funktioniert das zwar ganz passabel, aber empfehlenswert ist die Verwendung eines Circle Pad Pro oder der Umstieg auf einen New 3DS, der mit dem C-Stick eine direkte Möglichkeit der Steuerung bietet.

Monster Hunter 4 Ultimate

Wertung der Redaktion

86/100

  • Publisher: Capcom
  • Getestet auf: 3DS
  • Preis: 40€
  • Reviewed von: Florian Nichtawitz

 

Am 10. Februar 2015

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17/20 Technik + Grafik und Akkustik in Ordnung
+ schönes Level- und Monsterdesign
- Texturen teilweise matschig

19/20 Umfang + 121 Monster
+ 2600 Waffen
+ große Spielwelt
+ viele Stunden Unterhaltung
- Geschichte immer noch ziemlich belanglos
15/20 Gameplay + 14 abwechslungsreiche Waffengattungen
+ beweglichere Jäger
+ lokaler und online Multiplayer-Modus
- Kamera verlangt eigentlich nach New 3DS oder Circle Pad Pro
- für Anfänger relativ langer Einstieg
35/40 Spezifisch + noch mehr Waffen, noch mehr Monster (+20)
+ sowohl im Single- als auch Multiplayer spaßig (+15)
- Miserable Kamera-Steuerung ohne Zubehör oder entsprechende Hardware (-5)

Fazit:

[rating itemreviewed=“Monster Hunter 4 Ultimate“ rating=“86″ reviewer=“Florian Nichtawitz“ dtreviewed=“10.02.2015″ best=“100″ worst=“0″]

In Japan herrscht ein regelrechter Kult um Monster Hunter und die Spieleserie gehört zu den erfolgreichsten Reihen im Land der aufgehenden Sonne. Im Westen ist die Serie weniger beliebt, trotzdem gibt es viele gute Gründe sich den neusten Teil anzusehen. Grafik und Akkustik sind in Ordnung, die Welt ist riesig, erneut gibt es noch mehr Monster und sowohl die freispielbaren Waffen als auch Rüstungen sind unzählig. Die gelungenste Neuerung ist sicherlich die erhöhte Beweglichkeit der Jäger, um so zum Beispiel auf die Rücken von Monster zu springen. Allgemein fühlt sich Monster Hunter 4 Ultimate gut an und als Verbesserung früherer Teile. Das Spiel macht unendlich viel Spaß und wird viele Spieler, die vollkommen in die Welt eintauchen wollen, für zahlreiche Stunden begeistern können – Egal ob ihr nun alte Hasen in dem Genre oder Jäger-Neulinge seid. Wer mit dem Spielprinzip von Monster Hunter etwas anfangen kann, sollte bei Monster Hunter 4 Ultimate unbedingt zu schlagen und sich in die Jagd stürzen, denn das Spiel bekommt eine klare Kaufempfehlung von uns.

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