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Mafia: The Old Country im Test- Urlaub für meine Augen

Als die Mafia-Reihe 2002 ihren Anfang nahm, eröffnete sich mir eine komplett neue Welt. Ich durfte das erste Mal einen Mafiosi in einer damals glaubwürdigen Open-World spielen und zeitgleich eine fesselnde sowie cineastische Erzählung genießen. Mit Mafia: The Old Country möchten die Entwickler, nach dem etwas nicht ganz so geglücktem dritten Teil, zu ihren Wurzeln zurückkehren. Kann das Prequel mit seinem sizilianischen Setting die Fans glücklich machen, oder wird es mit den Fischen schwimmen gehen?

Ein Mann, der keine Zeit mit seiner Familie verbringt, ist kein richtiger Mann

Was haben Mafia 1 und Mafia 2 gemeinsam? Genau. Eine cineastische Geschichte in einer atmosphärischen Welt mit zeitgemäßen Fahrzeugen und einer grandiose Synchronisation. Der dritte Ableger der Reihe setzte seinen Fokus zu sehr auf die Open World und vernachlässigte dabei die Story. Doch das wollen die Entwickler hinter Hangar 13 ändern und zu den Wurzeln zurückkehren. Mafia: The Old Country ist ein Prequel zur gesamten Mafia-Reihe und nimmt uns mit zu den Ursprüngen der organisierten Kriminalität im frühen 20. Jahrhundert auf Sizilien. Die Story kehrt zu den linearen, narrativ getriebenen Wurzeln der ersten beiden Spiele zurück. Wir schlüpfen in die Rolle von Enzo Favara, einem jungen Sizilianer, welcher zu Beginn ein hartes Leben als Leibeigener in den Schwefelminen führt. Die Mine wird von der skrupellosen Spadaro-Verbrecherfamilie geführt und kontrolliert. Enzo gelingt mit einem Freund die Flucht, bei welcher sie von den Spadaros gejagt und letztendlich von Männern der rivalisierenden Torrisi-Familie gerettet werden. Der Don der Torrisi-Familie, welcher einen ruhigen Charakter hat, erkennt in Enzo viele Potenzial. Er nimmt ihn, nach dem bekannten Battesimo (Taufe), in die Familie auf. Selbstverständlich musst Enzo legt einen feierlichen Schwur ablegen, der Treue, Verschwiegenheit und Gehorsam gegenüber der Organisation und ihren Mitgliedern beinhaltet. Dabei wird auch das Bild eines Heiligen verbannt, um die Ernsthaftigkeit des Versprechens zu unterstreichen. So beginnt Enzos Aufstieg in der sizilianischen Cosa Nostra, wo er wichtige Charaktere kennenlernt. Dazu zählen unter anderem Luca (eine Art Mentor), Cesare (Neffe des Dons) und Isabella. Letztere ist die Tochter des Dons, welche zu Enzo eine innige Verbindung spürt und sich daraus eine romantische Beziehung entwickelt. Im Laufe der Geschichte arbietet sich der Protagonist in der Torrisi-Familie hoch und kämpft mit rivalisierenden Familien in der fiktiven Stadt San Celeste um die Macht. Die Story behandelt klassische Themen der sizilianischen Mafia wie Verrat, Rache und unbarmherzige Vendetten. Die Entwickler beleuchten nicht nur Enzos Aufstieg in der Familie, sondern ebenfalls die Ursprünge der Mafia und ihre Bräuche. Selbstverständlich komme es auch zu mehreren Schusswechseln und Messerkämpfen. Zusätzlich zu den passenden Autos der Jahrhundertwende, gibt es zum ersten Mal in einem Mafia-Ableger auch noch Pferde. Mafia: The Old Country versprüht das klassische Mafia-Feeling in einer neuen Kulisse und lässt sich dabei auf keinerlei Experimente ein.

Quelle: 2K Games

Mafia: The Old Country kehrt zu seinen Wurzeln zurück

Ah Sizilien. Schroffe Küsten treffen auf das tiefblaue glitzernde Meer, die Meeresbrise im Gesicht und im Landesinneren dominieren sanfte Hügel, goldene Weizenfelder sowie antike Überbleibsel aus der Vergangenheit. Die lebendigen Farben der Natur, von den leuchtenden Zitronenhainen bis zum dramatischen Rot der Sonnenuntergänge, machen die Insel zu einem visuellen Hingucker. Dazu kommt der unvergessliche Duft von Meer, Jasmin und blühenden Zitrusbäumen. So viel schönes hat seinen Ursprung aus Sizilien, genauso wie die sizilianische Mafia. Genauer gesagt die Cosa Nostra. Schätzungen zufolge entstand sie im 19. Jahrhundert aus den Strukturen der Gabellotti, den korrupten Gutsverwaltern. Diese sollten die Ländereien der Adeligen vor aufständischen Bauern und Räubern schützen. Mit der Zeit entwickelten sich diese lokalen Banden zu einer kriminellen Organisation mit einer strengen Hierarchie. Heutzutage steht der Begriff Mafia für jegliche Art der kriminellen Organisation. Mafia: The Old Country ist, wie seine. Vorgänger auch, ein Action-Adventure-Spiel, welches die Ursprünge der organisierten Kriminalität im Sizilien der 1900er Jahre thematisiert.

Das Studio hinter dem vierten Ableger der Mafia-Reihe, Hangar 13, fängt die Atmosphäre der sizilianischen Landschaft perfekt ein. Trotz der überwältigenden Schönheit lauern überall Verrat und Gewalt, da sich rivalisierende Familien um die Vorherrschaft bekämpfen. Das Gameplay ist, wie gewohnt, eine Mischung aus Deckungsshooter, Schleichen und Nahkämpfen. Fans der vorherigen Titel fühlen sich schnell wie Zuhause. Wie schon oben erwähnt übernehmen wir die Rolle von Enzo Favara, einem sizilianischen Minenarbeiter, welcher sich in der brutalen Unterwelt Siziliens hocharbeitet. Die Story hat zum Glück wieder zur alten Stärke gefunden und wird cineastisch gekonnt erzählt. Neben klassischen Automobilen der damaligen Zeit spielen Pferde eine wichtige Rolle als Transportmittel. Da Fahrzeuge erst im kommen waren, werden Pferde dem Setting des frühen 20. Jahrhunderts gerecht und bieten eine willkommene Abwechslung. Die Kämpfe können entweder aus der Ferne mit historischen Pistolen, Gewehren und Schrotflinten oder im Nahkampf mit Messern geführt werden. Die Messer sind in drei Klassen mit begrenzter Haltbarkeit unterteilt. Diese können für Stealth-Kills oder für die in Szene gesetzten sizilianischen Messerkämpfe genutzt werden. Bei letzterem muss ich abwechselnd den Angriffen des Feindes ausweichen, Parieren und Gegenangriffe ausführen. Trotz des starken Fokus auf die Geschichte, gibt es die Möglichkeit die Umgebung nach Lust und Laune zu erkunden. Trotz des schönen Leveldesigns merkt man sehr schnell, dass alles nur Kulisse ist und es recht unbelebt ist. Ich persönlich hatte nie das Bedürfnis die Gegend erkunden zu müssen, da ich die Landschaft nur als Kulisse sehe. Es gibt ein simples aber nachvollziehbares Progressionssystem, bei welchem ich die In-Game-Währung Dinari ausschließlich durch das Spielen verdienen kann. Dadurch kann ich mir neue Messer, Waffen, Kleidung oder Autos freischalten. Die Dinari finde ich in Tresoren, herumliegenden Geldkassetten oder erledigten Gegnern. Zusätzliche Sammelobjekte wie heilige Karten und Zeitungen sind ebenfalls vorhanden. Sollte euch dir normale Stufe zu leicht erscheinen, könnt ihr auf den schweren Schwierigkeitsgrad umschalten, bei welchem ihr weniger Schaden austeilt. Möchtet ihr hingegen nur die Geschichte genießen, ist die Stufe leicht eher was für euch.

Mafia: The Old Country wurde mit der Unreal Engine 5 entwickelt, was uns eine stimmungsvolle und detailreiche Grafik auf den Bildschirm zaubert. Leider sind die Videosequenzen nur auf 30 FPS gelockt. Dies stört ein wenig, sobald der Wechsel von flüssigen ~80 FPS auf gelockten 30 FPS stattfindet. Um die Authentizität zu unterstreichen, bietet Mafia 4 eine vollständig lokalisierte Synchronisation in sizilianischem Dialekt an. Ich habe dennoch nur Deutsch als Sprachausgabe ausgewählt, da ich das Lesen der Untertitel in einem storylastigem Spiel als störend erachte. Ein besonderes Feature ist der Rosenkranz, welcher, je nach Amulett und Perle, kleinere Spielvorteile bieten kann. Sofern man diese Buffs einstellt. Der Soundtrack ist gelungen und untermalt die düstere Atmosphäre des Spiels. Wie bei der „Mafia“-Reihe üblich, spielt die Musik eine zentrale Rolle und ist ein essentieller Bestandteil bei der cineastischen Erzählung. Im Großen und Ganzen läuft das Mafia ohne gröbere Bugs. Gelegentliche Wegfindungsprobleme oder Clippingfehler kann ich gut verkraften. Die Entwickler haben eine spannende Story auf die Beine gestellt, welche sich mit der Zeit aufbaut und gegen Ende einer tragischen Oper gleicht. Spielerisch bleibt Hangar 13 beim altbewährten und traut sich leider nichts neues zu implementieren. Vielleicht ist das aber auch gut so.

Mafia: The Old Country im Test- Urlaub für meine Augen
Fazit
Die Mafia ist, trotz ihrer bedrohlichen Präsenz, dennoch irgendwie faszinierend. Ich mag Filme, Serien und Spiele die dieses Thema behandeln und glaubwürdig umsetzen. Betrachte ich alle Teile der Mafia-Reihe, ist Mafia 2 mein absoluter Liebling. Das bedeutet nicht, dass Mafia: The Old Country schlecht ist. Im Gegenteil. Die hervorragende Story mit dem guten Spannungsaufbau, seinen glaubwürdigen Charakteren, der atmosphärischen sizilianischen Landschaft, dem Soundtrack und den zeitgemäßen Fahrzeugen, bietet das für mich beste Mafiaerlebnis seit langem. Die Kirsche auf der Sahnetorte sind, zumindest für mich, die gut umgesetzten traditionellen sizilianischen Messerkämpfe. Leider ist die Umgebung nur Kulisse und es gibt außer der Main-Story keinerlei Nebenmissionen. Spielerisch bleibt Mafia: The Old Country beim altbewährten und lässt sich auf keine Experimente ein. Vielleicht ist das auch gut so.
Technik
90
Umfang
74
Gameplay
84
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
spannende Story mit gutem Aufbau
glaubwürdige Charaktere
schöne und atmosphärische Landschaft
gelungene Deutsche Synchronisation
verschiedene zeitgemäße Autos
Pferde als alternative Fortbewegungsmittel
Dinari als Progressionssystem
Waffen, Messer und Kleidung zum freischalten
sizilianische Messerkämpfe
einige Sammelobjekte in den Locations verteilt
Soundtrack
Schlechter
Umgebung ist nur Kulisse für die Story
nur Main-Story ohne Nebenmissionen
Verbesserungen sind nicht notwendig
Schleichpassagen einfach
Schadensmodell bei den Fahrzeugen zu simpel
88
Wertung

HyperX Cloud III Wireless im Test- ein solides Gaming-Headset?

Die Welt der Gaming-Headsets ist hart umkämpft und mit der Cloud-Serie hat sich HyperX einen Namen gemacht. Komfort, Klangqualität und Langlebigkeit sind für essentielle Eigenschaften des Produktes. Mit dem neuen HyperX Cloud III Wireless Headset will der Hersteller diese Tradition fortzusetzen. Doch kann das neueste kabellose Modell, der beliebten Reihe, den noch höheren Erwartungen gerecht werden? Wir haben das HyperX Cloud III Wireless für ein Review zur Verfügung gestellt bekommen und wollen herausfinden, ob sich die Investition für euch lohnt. In diesem Review werden wir die Verarbeitungsqualität, den Tragekomfort, die Klangperformance, die Mikrofonqualität und die Akkulaufzeit unter die Lupe nehmen. Kann das HyperX Cloud III Wireless Headset in allen Kategorien Punkten, oder gibt es auch Schwächen?

Ein schönes und bequemes Stück Hardware

Schon beim ersten Anfassen fällt die hochwertige Verarbeitung auf. Der Rahmen aus Stahl und Aluminium mit Gabeln aus Edelstahl fühlt sich robust an. Mit einem Gewicht von circa 328 Gramm (342 Gramm mit Mikrofon) ist es nicht das leichteste Headset auf dem Markt. HP hat die Gewichtsverteilung besonders gut hinbekommen und die großen Memory-Schaumstoff-Ohrpolster mit Premium-Kunstleder, sorgen für einen sehr angenehmen Tragekomfort. Selbst nach einer stundenlangen Dune Awakening Session habe ich keinen unangenehmen Druck empfunden. Das ohrumschließende Design trägt zudem zu einer guten passiven Geräuschisolierung bei. Das Headset ist in den Farboptionen Schwarz (Testmuster) und Schwarz-Rot erhältlich. Die wichtigsten Bedienelemente, wie etwa die Lautstärke, eine Multifunktionstaste und die Mikrofon-Stummschaltung, sind direkt am Headset angebracht und leicht zugänglich. Solltet ihr das Headset am PC nutzen, dann bietet die HyperX NGENUITY Software zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten mit etlichen Profilen für jede Situation. Geht es um die Kompatibilität, ist das Headset mit allen gängigen Plattformen kompatibel (PC, Mac, PS5, PS4, Nintendo Switch mit Mobilgeräten).

Eine gelungene Klangqualität mit solidem Mikrofon

Das Herzstück des Cloud III Wireless sind die dynamischen 53-mm-Treiber mit Neodym-Magneten. Diese Treiber sind abgewinkelt, um ein optimiertes Hörerlebnis zu ermöglichen und dynamischen Klänge im Gaming zu verstärken. Die Impedanz beträgt 64 Ω und die Empfindlichkeit liegt bei 111,94 dBSPL/mW bei 1 kHz. Ein geringer Klirrfaktor (THD) von unter 2 % sorgt für klare Audioqualität. Die 53-mm-Treiber liefern einen sehr breiten Frequenzbereich von 10 Hz bis zu 21 kHz. Das zeigt sich, je nach Profil, in satten Bässen, klaren Mitten und soliden Höhen. Eigentlich genauso wie es die Produzenten mit ihrer Musik oder Filmen im Sinn hatten. Spatial Audio ist ebenfalls mit an Board und erzeugt einen immersiven virtuellen Surround Sound, welcher besonders in kompetitiven Spielen viele Vorteile bietet. Die Position der Gegnern kann ich in Spielen ganz gut orten. Ich persönlich nutze gerne Dolby Atmos, was jedoch in der Positionsbestimmung keinen Unterschied macht. Spatial Audio zielt darauf ab, ein räumliches Erlebnis mit standardmäßigen Stereolautsprechern oder Kopfhörern zu ermöglichen, während Dolby Atmos auf fortschrittlichere Soundsysteme mit mehreren Lautsprechern zugeschnitten ist und ein präziseres, dreidimensionales Klangerlebnis bietet. Einen großen Unterschied habe ich zwischen beiden Systemen nicht gemerkt. Für Online-Gaming ist ein gutes Mikrofon unerlässlich, und hier ist das Cloud III Wireless sehr solide. Das abnehmbare 10-mm-Elektret-Kondensatormikrofon verfügt über eine uni-direktionale, geräuschunterdrückende Richtcharakteristik. Das bedeutet, dass die Umgebungsgeräusche effektiv minimiert und die eigene Stimme klarer übertragen wird (ähnlich dem ANC). Kleine Information nebenbei. Im Gegensatz zum dynamischen Mikrofon gibt es beim Elektret-Kondensatormikrofon keine Spule und keinen Magneten. Stattdessen befindet sich hinter der beweglichen Membran eine feste Gegenelektrode. Diese Technik wird bei kleineren Aufnahmegeräten zur Tonaufnahme verwendet. Die LED-Stummschaltanzeige erhöht den Nutzungskomfort und zeigt mir an ob ich aufnehme oder nicht. Der Frequenzbereich des Mikrofons liegt zwischen 100 und 10.000 Hz, was für die Sprachkommunikation mehr als ausreichend ist. Wollt ihr die Qualität eures Mikrofons noch ein wenig steigern, müsst ihr folgendes machen:

– Windows Einstellungen öffnen
– Eigenschaften des Mikrofons auswählen
– Reiter erweitert auswählen
– Format von 16000 auf 32000 Hz ändern

Lange Akkulaufzeit und eine einfache Verbindung

Das HyperX Cloud III Wireless bietet viele verschiedene Verbindungsmöglichkeiten. Die Hauptverbindung erfolgt mittels eines USB-Dongles (USB-C) und einer 2,4 GHz Wireless-Verbindung, welcher eine Reichweite von bis zu 20 Metern bietet. Dies gewährleistet eine stabile und latenzarme Verbindung. Ich wohne auf drei Ebenen und konnte eine Etage ohne Probleme wechseln, bis die Verbindung unterbrochen wurde. Für mobile Geräte oder andere kompatible Plattformen steht Bluetooth 5.3 zur Verfügung, das eine breite Palette an Codecs und Profilen unterstützt. Dazu zählen SBC, MPEG-2, AAC-LC und sogar LE Audio. Des weiteren bietet Bluetooth 5.3 eine verbesserte Kommunikationseffizienz, sorgt für schnellere, stabilere und intelligentere Verbindungen, reduziert den Verlust der Klangqualität und ermöglicht unterbrechungsfreie Anrufe und Musikgenuss. Ein besonderes Highlight ist die lange Akkulaufzeit. Der Hersteller verspricht bis zu 120 Stunden Nutzungszeit bei einer 2,4 GHz-Nutzung. Diese Angaben werden gut eingehalten und ich musste im Testzeitraum von einem Monat nur einmal aufladen. Das Laden erfolgt unkompliziert über USB-C und dauert etwa 4 – 4,5 Stunden.

HyperX Cloud III Wireless im Test- ein solides Gaming-Headset?
Fazit
Das HyperX Cloud III Wireless ist für seine ~100€ eine sehr solides und gutes Gaming Headset. Der Tragekomfort, die Verarbeitung, der Sound, die gute Reichweite oder die lange Nutzungsdauer sprechen für das Cloud III Wireless. Schade das es kein ANC gibt und das Headset nicht zusammengeklappt werden kann. Die Höhen dürfen eine Spur besser sein und der Bass könnte ein wenig kräftiger sein. Dennoch ist das HyperX Cloud III Wireless eine gute Option für Gamer, die ein Gaming Headset in der Mittelklasse suchen.
Technik
82
Umfang
78
Kland und Bedienung
84
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
Tragekomfort auch bei stundenlangen Sitzungen
Memory-Schaumstoff-Ohrpolster
alle Bedienelemente leicht erreichbar
NGENUITY Software mit vielen Profilen und Einstellungsmöglichkeiten
kompatibel mit allen gängigen Plattformen
gute 53 mm Treiber
abnehmbares Mikrofon
breite Palette an Codecs
gute Reichweite (auch bei Etagen)
circa ~110 - 120 Nutzungsdauer
Preis/Leistungsverhältnis
Schlechter
Gewicht mit 342g inklusive Mikrofon könnte leichter sein
kein ANC
Headset kann nicht zusammengeklappt werden
könnte mehr Bass vertragen
die Höhen dürfen eine Spur besser sein
84
Wertung

HyperX Pulsefire Haste Pro 4K Wireless im Test- für kompetitive Spieler?

Bei vielen Videospielen, vor allem bei kompetitiven, ist Präzision sehr oft der Schlüssel zum Sieg. Jede Millisekunde, jeder pixelgenaue Mausklick kann den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Mit der HyperX Pulsefire Haste Pro 4K Wireless Maus hat HP nun eine verbesserte Variante seines Vorgängers auf den Markt gebracht. Das Modell verpricht nicht nur die bewährte Leichtigkeit und Ergonomie, sondern auch eine 4K-Hz-Polling-Rate. Wie schlägt sich die HyperX Pulsefire Haste Pro 4K Wireless in der Praxis und ist sie wirklich die Empfehlung für kompetitive Spieler?

Was macht die Pulsefire Haste Pro 4K so besonders?

Die HyperX Pulsefire Haste 2 Pro 4K Wireless Maus wurde speziell für die Bedürfnisse von kompetitiven Gamern entwickelt und versucht neue Maßstäbe in puncto Geschwindigkeit, Präzision und Ausdauer zu setzen. HP hat versucht, mit einer Reihe besonderer technischer Spezifikationen, ein interessantes Paket für die hohen Ansprüche heutiger Gamer zusammenzustellen. Ein Herzstück der Pulsefire Haste 2 Pro ist selbstverständlich der HyperX 26K optische Sensor. Der Sensor bietet eine Auflösung von bis zu 26.000 DPI und lässt sich über die firmeneigene Software auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dabei gibt es vordefinierte DPI-Einstellungen (400, 800, 1600, 3200 DPI), welche bei Bedarf einen schnellen Wechsel ermöglicht. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 650 IPS (Inches per Second) und einer Beschleunigung von 50 G, reagiert die Maus blitzschnell auf jede meiner Bewegungen. Dies kann in hektischen Spielsituationen, vor allem in kompetitiven Games, ein entscheidender Vorteil sein. Die Maus verfügt über insgesamt 6 programmierbare Tasten, welche ich mit einer von mir gewünschten Funktion belegen kann. Ebenfalls ein kleiner Hingucker sind die HyperX Optical Switches für die linke und rechte Maustaste. Diese optischen Switches bieten zwei Vorteile. Eine extrem schnelle sowie präzise Auslösung der Klicks und eine hohe Langlebigkeit, was sie ideal für intensives Gaming macht.

Flexibilität trifft auf Ausdauer

Ein weiteres Highlight der Pulsefire Haste 2 Pro 4K ist die variable Polling-Rate, also die sogenannte Abfragerate. Im kabellosen 2,4 GHz Modus erreicht die Maus eine beeindruckende 4000 Hz (4K) Polling-Rate über den mitgelieferten Dongle. Bei kompatiblen OMEN Laptops ist dies sogar ohne Dongle über „Instant Pair“ möglich, was die Latenz noch weiter minimiert. Im kabelgebundenen Modus, steht mir eine Polling-Rate von bis zu 1000 Hz (1K) zur Verfügung. Bei einer Bluetooth 5.2 Verbindung hingegen gibt es nur eine maximale Polling-Rate von 125 Hz, was ideal für den mobilen Einsatz oder weniger anspruchsvolle Aufgaben ist. In meinem Test gab es dennoch einige Probleme. Ich habe zur selben Zeit Dune Awakening getestet und selbstverständlich die Haste Pro 4K benutzt. Leider hatte das Spiel mit der Schnelligkeit der Maus seine Probleme. Nach einer gewissen Zeit begann ein Mikro-Stutter, als ob die Dune-Server nicht mit der schnellen Eingabe der Maus zurechtkommen würde. Auch eine Reduktion der Polling-Rate brachte keine Verbesserung des Problems. Bei anderen kompetitiven Games wie zum Beispiel Counter-Strike 2, Fortnite etc., lief die Haste Pro 4K wie erwünscht. Auch die Akkulaufzeit ist mehr als ordentlich und kann sich sehen lassen. Mit einer Polling-Rate von 1000 Hz hält der Akku bis zu 90 Stunden (eher 80). Selbst bei der hohen 4000 Hz Polling-Rate sind noch ungefähr 30 (circa 26) Stunden Spielzeit möglich. Diese Angaben des Herstellers sind ganz gut zutreffend und werden fast erreicht, was für ausgedehnte Gaming-Sessions mehr als genug ist.

Design, Haptik und Lieferumfang der Haste Pro

Mit einem Gewicht von 61 Gramm ist die Pulsefire Haste 2 Pro 4K leicht und gerade einmal 2 Gramm schwerer als die HyperX Pulsefire Haste 2 Mini Wireless. Die simple und symmetrische Form ist sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet und ermöglicht eine komfortable Handhabung. Die Abmessung von 124,3 mm Länge x 38,2 mm Höhe x 66,8 mm Breite sind für die meisten Handgrößen vollkommen OK und ermöglicht lange Spielesessions. Für ein reibungsloses Gleiten auf nahezu jeder Oberfläche sorgen die reibungslosen PTFE-Gleitpads. Ein Ersatzset ist praktischerweise im Lieferumfang enthalten. Das abnehmbare HyperFlex 2 USB-C auf USB-A Kabel hat eine Länge von 1,8 m und bietet Flexibilität beim Laden und im kabelgebundenen Betrieb. Sollte euch während einer Session der Saft ausgehen, steckt ihr einfach das mitgelieferte Kabel an und schon kann es weiter gehen. Die integrierte LED RGB-Beleuchtung und der Onboard-Speicher für 1 Profil ermöglichen es zudem, die gewünschten Einstellungen direkt an der Maus zu speichern. Die hauseigene HyperX NGENUITY Software bietet umfassende Anpassungsmöglichkeiten für die Tastenbelegung, DPI-Einstellungen, die Beleuchtung und mehr. Sollte das bereits installierte Programm eure Maus nicht erkennen, stellst sicher das die neueste Version verwendet wird. Die Pulsefire Haste 2 Pro 4K ist mit fast allen gängigen Plattformen kompatibel. Dazu zählen der PC, PS5 und Xbox Series X|S. Im Lieferumfang ist natürlich die HyperX Pulsefire Haste 2 Pro 4K, die HyperX selbstklebenden Grips, die Low-Friction Skates, das USB-C auf USB-A Kabel, den USB 4K Wireless Receiver, einen USB Extension Adapter und eine Schnellstartanleitung enthalten. Die Haste 2 Pro 4K Wireless wird zum Testzeitpunkt für einen Preis von 121 Euro bis 160 Euro angeboten und zählt somit schon zur Premium-Klasse. Wer eine Maus mit hoher Präzision und einer angenehmen Ergonomie sucht, sollte sich die Haste 2 Pro 4K genauer ansehen.

HyperX Pulsefire Haste Pro 4K Wireless im Test- für kompetitive Spieler?
Fazit
Die HyperX Pulsefire Haste Pro 4K Wireless kann in Punkten wie Geschwindigkeit, Präzision, Ergonomie und Ausdauer überzeugen. Die Verbindung ist unkompliziert, beim Gewicht sind es nur 2 Gramm mehr als bei der HyperX Pulsefire Haste 2 Mini Wireless und der Lieferumfang kann sich auch sehen lassen. Leider gibt es nur das Modell in der Farbe grau. Eine weiße Alternative beziehungsweise verschiedene Pastellfarben wären wünschenswert gewesen. Der Preis für 120-160 Euro könnte für die meisten Gamer zu viel sein. Dafür erhält man aber auch eine Premium Qualität. Wer nach einer neuen Maus für kompetitive Zwecke sucht, sollte die HyperX Pulsefire Haste Pro 4K in die engere Auswahl nehmen.
Technik
92
Umfang
86
Bedienung und Präzision
92
Spezifisch
88
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
angenehme Ergonomie
26K-Sensor
Beschleunigung von 50G
6 programmierbare Tasten
optische Switches
mehrere Verbindungen möglich (2,4 GHz, Kabel gebunden oder per Bluetooth 5.2)
Polling-Rate von bis 4000 Hz
Laufzeit des Akkus
kompatibel mit PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S
zusätzliche PTFE-Gleitpads
Schlechter
Modell nur in der Farbe grau
der Preis könnte einige abschrecken
Mikro-Stutter könnte bei einigen nicht kompetitiven Spielen auftreten
90
Wertung

Dune Awakening im Test- eine Sucht wie das Spice selbst!

In den endlosen Weiten des Arrakis, wo die Sonne unerbittlich brennt und der Wind den Sand zu gewaltigen Dünen formt, erwacht eine neue Saga. Das neueste Spiel Funcoms „Dune: Awakening“ lädt alle Spieler dazu ein, in die ikonische Welt von Frank Herberts Sci-Fi-Meisterwerk einzutauchen. Diesmal jedoch nicht als passiver Beobachter, sondern als Überlebender, geformt von den gnadenlosen Realitäten des Wüstenplaneten. Dune Awakening fordert viel von euch. Doch kann die Community auch viel vom Spiel erwarten? Das und noch mehr könnt ihr in unserem Review lesen.

Eine alternative Realität

Der norwegische Entwickler und Publisher hatte mit Conan Exiles einen überraschenden Erfolg erzielt. Die Fans liebten die Geschichten rund um die fiktive Figur Conan, welche sich in einer MMO-Survival-Welt abgespielt haben. Nun hat sich Funcom das Dune-Franchise geschnappt und daraus ebenfalls eine MMO-Survival-Welt entwickelt. Das Dune-Universum versprüht seine ganz eigene Faszination. Die einzigartige Wüstenwelt Arrakis fasziniert nicht nur durch seine tödliche Schönheit, sondern auch mit den riesigen Sandwürmern und den für die interstellaren Reisen wichtigen Spice. Dune vereint komplexe politische Intrigen, tiefgehende ökologische und philosophische Themen sowie religiöse Elemente zu einer vielschichtigen Erzählung. Die Charaktere und die düstere Atmosphäre tragen ebenfalls zum zeitlosen Epos bei, welche in den neuen Filmen beeindruckend umgesetzt wurden. Wie sehr ich mich doch auf den dritten Teil freue. Dune: Awakening versetzt euch in eine alternative Zeitlinie, in welcher die zentrale Figur Paul Atreides nie geboren wurde. Stattdessen brachte seine Mutter, Lady Jessica zur Welt. Diese minimale Änderung gestaltet das Schicksal von Arrakis dramatisch um und hat weitreichende Auswirkungen. Herzog Leto Atreides, welcher in der ursprünglichen Zeitlinie sein Ende fand, hat den Angriff auf Arrakeen überlebt. Er befindet sich nun in einem andauernden Konflikt mit der Harkonnen-Fraktion und kämpft um die Kontrolle über Arrakis und seine wertvolle Ressource- das Spice. Deshalb beginnt unsere Reise nicht als auserwählter Held, sondern als Gefangener der Bene Gesserit. Als heimlicher Agent werden wir nach Arrakis entsandt, mit der Mission, das Geheimnis hinter dem Verschwinden der Fremen, zu lüften. Rätselhafte Spuren werden verfolgt und wir steigen von einem namenlosen Überlebenden zu einem aufsteigenden Agenten auf. Doch welcher Seite werdet ihr euch anschließen? Kämpft ihr für die Sache der Atreides oder der Harkonnen? Ich habe mich für letzteres entschieden. In Dune: Awakening dreht sich alles um das Erwecken des Schläfers, dessen Identität lange im verborgenen liegt.

Quelle: Funcom

Arrakis zieht mich in seinen Bann

Dune: Awakening beginnt, wie jedes MMO, mit der Charaktererstellung. Ich darf mich entweder für das Volk der Atreiden oder Harkonnnen entscheiden. Ich habe mir einen männlichen Harkonnnen mit grauem Bart und einer Glatze ausgesucht. Als nächstes steht die Auswahl meines Hintergrundes an. Diese Option besteht aus drei Schlüsselelementen, welche meine Rolle in der Welt von Arrakis definieren:

– Heimatwelt: Mein Ursprung, welcher die Persönlichkeitsmerkmale, einzigartige Emotes und wie NPCs mit mir interagieren, definieren.
– Kaste: Bestimmt meine soziale Stellung und beeinflusst, wie mich die verschiedenen Fraktionen behandeln.
– Mentor: Der Mentor fungiert als Klasse, schaltet die Startfähigkeiten frei und bestimmt den anfänglichen Skill-Tree. Obwohl ich später im Spiel die Fähigkeiten anderer Klassen erlernen kann, ist die Startklasse dauerhaft.

Nachdem das Aussehen und der Hintergrund festgelegt wurden, folgt eine Sequenz mit einer Ehrwürdigen Mutter. Sie überprüft nochmals all unsere getroffenen Entscheidungen und ob sie auch tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Danach machen wir uns in einem Landungsschiff auf den Weg zur Planetenoberfläche. Blöderweise werden wir mit einem Raketenwerfer abgeschossen und unser Überlebenskampf auf Dune beginnt. Ressourcenmanagement ist ein wichtiger Aspekt eines Survival-Spiels und auch das A und O in Dune. Ich muss mich immer wieder um meinen Wassernachschub kümmern, mich vor der sengenden Sonne und den Stürmen schützen sowie die anhaltende Bedrohung durch die ikonischen Sandwürmer auf meinen Reisen bedenken. Um in dieser feindseligen Umgebung bestehen zu können, muss ich die Überlebensweisen der Fremen erlernen und anwenden.

Die riesige offene Welt von Arrakis lädt gleich zu Beginn der Story zur Erkundung ein. Dabei sind die Coriolis-Stürme in der „Tiefen Wüste“ einzigartig, welche die dynamische Wüste in regelmäßigen Abständen neu formen. Somit wird das vertraute Terrain in unbekannte Gebiete verwandelt. Dadurch werden wöchentlich neue Orte, Gefahren und Belohnungen geformt. Nach einer kurzen Tutorialphase habe ich Land beansprucht, meine erste kleine Basis und etwas später ein Sandbike zur besseren Fortbewegung gebaut. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass euer Unterschlupf nicht instanziert ist, sondern in der offenen Welt existiert (dient als Schutz, Lager und zur Verteidigung). Der Loop aus Erkunden, Ressourcen besorgen und Kämpfen hat mich überraschenderweise sofort gepackt. Immerzu möchte ich neue Pläne erforschen, um meine Ausrüstung beziehungsweise das Equipment zu verbessern. Aufwändig ist nur der Basenumzug in ein neues Gebiet. Ja ich kann eine Blaupause meines Unterschlupfes erstellen und nachbauen. Dennoch muss ich mehrmals hin und herfahren, um mein Lager mit den dringend benötigten Ressourcen mitnehmen zu können. Solltet ihr früher oder später die Bekanntschaft mit einem Sandwurm machen und als Snack enden, ist euer gesamtes Inventar (inklusive Ausrüstung und Waffen) unwiderruflich weg. Für soziale Interaktionen und Handel stehen mir Social Hubs wie Arrakeen und Harko Village zur Verfügung.

Das Kampfsystem ist lediglich solide und bietet eine Mischung aus Fern- und Nahkampfwaffen, Gadgets und Fähigkeiten. Zur Bekämpfung meiner Feinde steht ein breites Waffenarsenal zur Verfügung. Von Dolchen und Gewehren bis hin zu Flammenwerfern und Krysmessern, bietet das Spiel alles was das Dune-Herz begehrt. Ich kann meinen Kampfstil jederzeit frei wählen, direkt zur Konfrontation übergehen oder mich unbemerkt anschleichen. Da ich ein Truppler bin, habe ich ohne zu zögern die feindlichen Basen und Dungeons gestürmt. Um meine Kampffähigkeiten zu erweitern, kann ich die Fertigkeiten der Großen Schulen des Imperiums meistern. Dazu zählen die Bene Gesserit, Trooper, Mentat, Schwertmeister und Planetologe. Das eröffnet mir einzigartige Fähigkeiten wie Manipulation, Gifte oder den Einsatz von Granaten.

Die mit Abstand begehrteste Ressource in Dune Awakening

In Dune: Awakening ist das Spice, auch bekannt als Melange, die mit Abstand wichtigste und begehrteste Ressource auf Arrakis. Es ist das Herzstück der gesamten Spielwirtschaft und wird für viele Dinge verwendet. Spice ist die primäre Währung und das Handelsgut auf Arrakis. Ich kann es mit Fraktionen tauschen, für Upgrades verwenden oder auf Spielermärkten verkaufen. Die Preise schwanken je nach Knappheit, Ernteaktivität und Kontrolle der Fraktionen über Schlüsselzonen. Wer die Spice-Handelsrouten kontrolliert, hat enorme wirtschaftliche Macht. Diese Ressource wird auch dazu benötigt, um spezielle Fähigkeiten freizuschalten und zu verbessern, wie z.B. erhöhte Wahrnehmung oder Kampfskills. Es ist eine essenzielle Zutat für viele hochwertige Rezepte, insbesondere für die Herstellung mächtiger Gegenstände, Ausrüstung und fortschrittlicher Technologie. Dazu gehören Waffen, Rüstungen und sogar Fahrzeuge. Auch beim Basenbau und für Upgrades wird es verwendet, wie zum Beispiel für Komponenten oder für fortschrittliche Basisstrukturen. Indem ich Spice an Fraktionen wie Haus Atreides, Harkonnen oder die Fremen abgebe, kann ich selbstverständlich meine Ruf bei diesen Gruppierungen verbessern. Dieser Fortschritt schaltet exklusive Missionen, Belohnungen und politischen Einfluss im Fraktionskriegssystem des Spiels frei. Im Landsraad, dem politischen System des Spiels, kann Spice sogar dazu verwendet werden, Stimmen zu gewinnen und Entscheidungen zu beeinflussen. Dies ist vor allem für Gilden eine interessante und wichtige Spielmechanik. Solltet ihr an PvP Interesse haben, dann könnt ihn der tiefen Wüste an Boden- und Luftkämpfen teilnehmen. Das PvP ist optional, sodass ihr euch auch nur auf eure PvE-Aktivitäten wie Crafting konzentrieren könnt. Jedoch erhält man das meiste Spice sowie benötigte Utensilien für eine T6-Rüstung im PvP-Gebiet.

Die Serverstruktur ist etwas Besonderes, da sie Elemente aus Survival- und MMO-Spielen miteinander verbindet. Doch wie funktioniert das genau? Stellt euch vor, Arrakis ist in verschiedene Gebiete unterteilt. Diese sind miteinander verbunden, haben unterschiedliche Funktionen und werden von unterschiedlichen Serverteilen verwaltet.

– Ihr wählt eine Welt und somit einen großen Serververbund
– Innerhalb dieser Welt habt ihr einen Hagga Basin. Das ist eure persönliche Bau- und Überlebenszone mit begrenzter Spielerzahl.
– Alle Spieler eurer Welt teilen sich eine Deep Desert. Das ist die PvP-Zone, welche regelmäßig zurückgesetzt wird.
– Alle Spieler eurer Welt können sich in Social Hubs treffen und interagieren.

Dieses System soll eine persistente Welt schaffen, in welcher sich Spieler von verschiedenen Servern treffen und interagieren können. Gleichzeitig sollte die Leistung optimiert und bestimmte Zonen für spezifische Gameplay-Erfahrungen zur Verfügung gestellt werden. Die Leistung ist ok, jedoch gibt es hin und wieder serverseitige Lags und einige Bugs. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) und aktiviertem DLSS durchschnittlich 70-110 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht.

Dune Awakening im Test- eine Sucht wie das Spice selbst!
Fazit
Da mich das Dune-Universum so sehr fasziniert und ich die neuen Filmen mehrmals verschlungen habe, wollte ich wissen ob man Dune Awakening auch alleine genießen kann. Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht das mich das Funcoms Survival-MMO so sehr an den Bildschirm fesseln wird. Der Loop aus Erkunden, Ressourcen besorgen, Kämpfen und neue Pläne freischalten hat mir sehr viel Spaß bereitet. Einzig das mittelmäßige Kampfsystem könnte mehr Feedback vertragen, die Basenverlegung darf ruhig angenehmer sein und der zwingende PVP-Part im Endgame sollte teilweise optional sein. Wer also ein gutes Survival-MMO mit RPG-Elementen im Dune-Universum sucht und über die wenigen Kritikpunkte hinwegsehen kann, wird hier definitiv fündig werden.
Technik
86
Umfang
92
Gameplay
94
Spezifisch
89
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
viele abwechslungsreiche Gebiete (trotz Wüstensetting)
zweckmäßige Story
schön gestaltete Charaktererstellung
viele Pläne zu erforschen
solider Baumodus
Prüfungen schalten neue Spielmechaniken frei
die Gefahr durch die Sandwürmer ist allgegenwärtig
der Survival-Loop greift sofort
Spice sinnvoll integriert
Zusammenspiel wird großgeschrieben (Koop und Gilden)
bis zum Endgame auch für Soloplayer geeignet
grafische Präsentation & Soundtrack
Ressourcenmanagement
private Server können von Drittanbietern gemietet werden (Endgame findet auf offiziellen Servern statt)
Schlechter
mittelmäßiges Kampfsystem
Basenverlegung darf angenehmer sein
PVP-Part im Endgame sollte teilweise optional sein
frisst euch der Sandwurm, könnte eure Motivation darunter leiden (Inventar und Ausrüstung sind weg)
gelegentliche Lags durch Events etc.
90
Wertung

Fantasy Life i im Test- ein gelungenes Slow-Life-RPG!

Das Entwicklerstudio Level-5 ist ein besonderes Studio. Es hat die Fähigkeit charakterstarke Spielewelten mit einzigartigem Art-Style und emotionalen Geschichten zu erschaffen. Sie schaffen es auch immer wieder innovative Gameplay-Elemente in ihre Titel zu integrieren und sich dadurch von der breiten Masse abzuheben. Eines dieser Spiele ist Fantasy Life, welches 2014 für den Nintendo 3DS erschienen ist. Fast ein Jahrzehnt später erblickt der Nachfolger, Fantasy Life i für die Nintendo Switch, das Licht der Welt. Wird Fantasy Life i ebenfalls die Herzen der Community im Sturm erobern, oder reichen die Verbesserung dafür nicht aus?

Ein Fossil, ein Lichtstrahl und eine mysteriöse Insel

In Fantasy Life i: die Zeitdiebin begeben wir uns zusammen mit dem Archäologen Edward und seinem Team, auf eine Reise ins Unbekannte. Wir befinden uns auf einem Schiff und folgen dem leuchtenden Licht eines mysteriösen Drachenfossils. Dabei stoßen auf eine unbekannte sowie verlassene Insel. Kurz vor dem Ziel greift ein Dunkler Drache an. Wir wissen uns nicht zu verteidigen und versuchen irgendwie zu überleben. Im letzten Moment erwacht das Fossil und enthüllt sich als Knochendrache. Dieser Drache, welcher auf unsere Seite zu stehen scheint, liefert sich einen erbitterten Kampf mit dem dunklen Drachen. Kurz darauf fliegen wir mit dem Knochendrachen durch ein mysteriöses Tor, welches aus dem Nichts erschienen ist. Auf der anderen Seite des Tores findet unser Held einen Ort vor, welcher im Gegensatz zur Gegenwart der Insel lebendig und friedlich ist. Es stellt sich heraus, dass wir 1000 Jahre durch die Zeit in die Vergangenheit gereist sind. Ein zentrales Element der Geschichte ist die Ankunft eines kleinen Mädchens namens Rem aus einem fernen Königreich. Sie trägt einen Knochenkragen und bittet unseren Helden ein Zahnrad zu zerstören. Unsere Hauptaufgabe in Fantasy Life i besteht darin, zwischen der blühenden Insel der Vergangenheit und der verwüsteten Insel der Gegenwart hin und her zu reisen. Dabei sollen wir das Geheimnis des Untergangs der Insel lüften und herausfinden, was mit ihren Bewohnern geschehen ist. Die Story entfaltet sich recht langsam und ermöglicht es uns, in unserem eigenen Tempo voranzukommen. Wir treffen auf neue Freunde und erleben ihre Geschichten. Es gibt auch Hinweise auf Verbindungen zum Vorgänger, wobei alte Charaktere und Orte nur erwähnt werden, die Geschichte jedoch eigenständig ist. Die Story kann in circa 20 bis 25 Stunden durchgespielt werden, sofern ihr nur die Hauptmissionen erledigt. Neben dem Abenteuer darf unser Team die Insel der Gegenwart bebauen, verschönern und zu neuem Glanz verhelfen. Werden wir das Mysterium um diese Insel und ihrer Bevölkerung lüften können?

Quelle: Level 5

Fantasy Life wie wir es kennen und lieben!

Mit einem Schwert in der Hand und Mut im Herzen stürzen sich zahllose Helden verschiedenster Rollenspiele in gefährliche Abenteuer. Teilweise um ihre Lieben zu beschützen oder womöglich sogar um die gesamte Welt zu retten. Allerdings sollte man auch die tapferen Bewohner normaler Städte nicht vergessen, die trotz drohender Gefahr ihren Alltag kontinuierlich fortsetzen und nicht in Panik verfallen. Gastwirte, Schmiede, Händler, Fischer, Bauern, oder sogar die etlichen Kinder. Genau diese Einwohner sorgen nämlich unter anderem dafür, dass die Helden ein gute Verpflegung bekommen, mit scharfen Waffen ausgestattet sind, ausreichend Tränke in der Tasche haben, und nicht ohne Kleidung durch die Welt wandern müssen. Die Entwickler von Level-5 widmeten sich in Fantasy Life für den Nintendo 3DS genau diesen Personen und verzichten hierbei vermutlich absichtlich auf die üblichen Bezeichnungen wie Klasse oder Beruf. Denn in Fantasy Life ist die Wahl des nächsten Lebensabschnitts weniger Beruf, sondern viel mehr Berufung. Aus diesem Grund werden im Spiel die Entscheidungen des kommenden Arbeitsplatzes vermutlich auch Leben genannt. Ihr habt die Möglichkeit aus vielen verschiedenen Lebensklassen zu wählen, darunter einige kämpferische Klassen wie Paladin, Söldner oder Magier. Zudem gibt es auch noch Jobs wie Koch, Schmied, Schreiner, Jäger, Holzfäller, Schürfer, Schneider, Alchemist oder Angler, welche nicht primär für den Kampf gedacht sind. Ein Wechsel zu einem anderen Leben ist jederzeit möglich, ohne vorher erworbenen Fähigkeiten zu verlieren. Dafür müssen wir nur die Lebensgilde einer Stadt besuchen. Egal welches Leben wir uns aussuchen, dadurch ermöglicht uns das Spiel Materialien zu sammeln, Gegenstände herzustellen, Monster zu bekämpfen und die Insel der Gegenwart wieder aufzubauen.

Im Kern bleibt Fantasy Life im Nachfolger dem bewährten Konzept aus dem Vorgänger treu. Wir erschaffen einen niedlichen Charakter und wählen aus einer Vielzahl von Berufen (insgesamt 14). Egal ob wir als mutiger Paladin Monster bekämpfen, als geschickter Holzfäller Bäume fällen, als kreativer Koch köstliche Gerichte zaubern oder als Magier mächtige Zaubersprüche wirken. Jede Wahl beeinflusst unser Gameplay und eröffnet uns einzigartige Fähigkeiten sowie Quests. Natürlich gibt es zahlreiche Änderungen, welche Fantasy Life i vom Vorgänger abheben. Es beginnt schon alleine beim Namen, denn der Buchstabe „i“ im Titel steht für „Insel“. Im Laufe des Spiels erkunden wir dieses große Stück Land und gestalten es aktiv um. Die Ruinen und verfallenen Gebäude wollen von uns wiederbelebt beziehungsweise platziert werden. Wir dürfen sogar Landschaft, Flüsse und Wege gestalten, ähnlich wie in Animal Crossing. Eine weitere große Änderung ist die Möglichkeit, die zahlreichen Berufe fließend und jederzeit zu wechseln. Das manuelle Wechseln in Städten oder über Menüs, wie im Vorgänger, entfällt weitgehend. Des Weiteren bietet der Nachfolger eine größere und offener gestaltete Welt. Neue Aktionen wie Klettern, Schwimmen und Reiten auf Reittieren erweitern die Erkundungsmöglichkeiten. Das Kampfsystem wurde im Allgemeinen verbessert, und auch das Sammeln von Ressourcen wurde mit einigen Quality-of-Life-Verbesserungen angenehmer gestaltet. Beim abbauen von Ressourcen kann ich mich um das Objekt der Begierde bewegen und eine Schwachstelle suchen. Dadurch geht das abbauen der Materialien schneller, wodurch meine Ausdauer nicht zu sehr strapaziert wird. Anstatt eines übergeordneten Gesamtlevels gibt es nun Level für jedes einzelne Leben, welches die Progression in den einzelnen Berufen noch stärker betont. Das verstärkt zwar den Part des Grinds, was mich nicht sonderlich gestört hat, da die Berufe nun bedeutender wirken. Das Sprinten verbraucht keine Ausdauer mehr, was die Fortbewegung deutlich angenehmer und schneller macht. Eine tolle Idee sind die universelle Werkbänke für Handwerksberufe, welche die Notwendigkeit von spezifischen Werkbänken reduziert. Sollte euer Charakter immer gleich gut aussehen, egal welches Leben ihr auswählt, müsst ihr nur folgendes machen. Wählt das Objekt eurer Begierde im Bekleidungsmenü mit der Menü-Taste aus und wählt die Option „für alle Leben auswählen“ aus. Es macht mir sehr viel Spaß die Berufe durchzuswitchen, diese zu Leveln und die Gegend zu erkunden.

Technisch sehr gut umgesetzt

Das Studio Level-5 ist für seinen charmanten und farbenfrohen Grafikstil bekannt. Fantasy Life i bildet da keine Ausnahme. Die Welt ist liebevoll gestaltet und sprüht vor Leidenschaft der Entwickler für das Medium. Die Charaktere sind detailreich animiert und die Umgebungen laden zum Entdecken ein. Der Soundtrack versprüht ein entspanntes und zugleich abenteuerliches Gefühl. Ich habe eine Testversion für den PC (Steam) erhalten und technisch lief alles ohne Probleme. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) durchschnittlich 110-120 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Die Ladezeiten wurden spürbar verkürzt und sind am PC so gut wie kaum vorhanden. Die Animationen sind schon gestaltet und das Sichtfeld ist, im Gegensatz zum Vorgänger, größer. Dies macht die Erkundung der Umgebung deutlich angenehmer, hätte aber für meinen Geschmack ein bisschen mehr sein können. Das Spiel unterstützt Online-Multiplayer-Sessions mit Cross-Play und Cross-Save zwischen den Plattformen. Wer sich mit Freunden unterschiedlichster Plattformen ins Abenteuer stürzen möchte, kann dies ohne Probleme machen. Bugs habe ich im Test Zeitraum keine erlebt, was mich sehr gefreut hat. Achja. Freunde, welche man im Laufe des Abenteuers findet, können auch tatsächlich auf der eigenen Insel leben. Eine Vertonung gibt es so gut wie keine. Nur gelegentlich hört man ein paar englische Wörter heraus. Der Rest wird über die Untertitel kommuniziert.

Fantasy Life i im Test- ein gelungenes Slow-Life-RPG!
Fazit
Level-5 hat mit Fantasy Life i eine fast perfekte Fortsetzung veröffentlicht. Die Mischung aus RPG, Crafting und LifeSim hat mich, nach dem etwas zähen Beginn, sofort in seinen Bann gezogen. Die vielen kleinen Quality-of-Life-Verbesserungen heben den Spielspaß deutlich an. Eine komplette Vertonung, ein größeres Sichtfeld und einen zugänglicherer Baumodus, wären schöner gewesen. Nichtsdestotrotz ist Fantasy Life i ein würdiger Nachfolger und ein tolles Slow-Life-Rollenspiel geworden.
Technik
84
Umfang
90
Gameplay
76
Spezifisch
85
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
unterhaltsame Story
14 Berufe
jeder Beruf hat ein eigenes Levelsystem
Insel kann frei gestaltet werden
Mischung aus RPG, Crafting und LifeSim greift sofort
viele Quality-of-Life-Verbesserungen
so gut wie keine Ladezeiten (PC)
Soundtrack
keine Bugs während der Testphase
Coop-Modus
Cross-Play und Cross-Save verfügbar
Schlechter
Baumodus könnte zugänglicher sein
Sichtfeld bisschen zu klein (sollte im Juni Update verbessert werden)
Kämpfe sind größtenteils zu leicht
Multiplayer etwas kompliziert
87
Wertung

Lynked: Banner of the Spark im Test- eine interessante Mischung!

Jedes große Studio hatte seinen Anfang. Einen ersten Funken Kreativität, welches in einem Debütspiel Gestalt annahm, ist immer ein großer Moment. Nun betritt ein neuer Akteur die Bühne der Videospielindustrie- FuzzyBot. Ihr Erstlingswerk, Lynked: Banner of the Spark, ist mehr als nur ein Produkt. Es ist eine Momentaufnahme ihrer aktuellen Identität und hoffentlich auch ein Versprechen für die Zukunft. Nämlich stets Leidenschaft in die Entwicklung ihrer Titel zu stecken. Ob Lynked: Banner of the Spark genügend Leidenschaft erhalten hat um ein gutes Spiel zu werden, erfährt ihr hier im Test.

In einem Land nach unserer Zeit…

Die Geschichte von Lynked: Banner of the Spark entführt uns in ein Land nach unserer Zeit. Wir schrieben das Jahr 30XX und die Welt, wie wir sie jetzt kennen, ist einer bösartigen Roboterstreitmacht zum Opfer gefallen. Die Menschheit steht am Rande der Ausrottung, doch selbst in dieser düsteren Zeit gibt einen Funken Hoffnung. Wir schlüpfen in die Rolle eines Menschen, welcher in einer Gefängniseinrichtung des Combot-Imperiums gefangen gehalten wird. Wir erwachen in unserer Zelle und treffen auf einen kleinen, intelligenten Roboter namens Buddy (richtiger Name BU-D118). Buddy fusioniert mit uns und wird zu einem neuen Arm inklusive Greifhaken. Gemeinsam können wir aus dem Gefängnis, welcher als Tutorial fungiert und uns die Mechaniken näher birngt, ausbrechen. Im Laufe der Story stellt sich heraus, dass vor sehr langer Zeit menschenähnliche Unibots erschaffen wurden und eigentlich der Umweltzerstörung entgegenwirken sollten. Davon bildeten fünf dieser Unibots die Gemeinschaft des „Banner of the Spark“. Dies ist eine Liga von Robotern, welche sich dem Schutz der Welt verschrieben hatten. Leider wandte sich der Schöpfer dieser Unibots gegen seine Schöpfung und beschloss, eine neue Weltordnung mithilfe einer Armee von Kampfrobotern, zu errichten. Bei diesem Vorhaben wurde die Banner of the Spark zerstört und die Mitglieder zerstreut. Unsere Aufgabe ist es gemeinsam mit Buddy und anderen geretteten Unibots, eine Widerstandsbewegung aufzubauen, gegen die Bedrohung zu kämpfen sowie die Auslöschung der Menschheit verhindern. Die Geschichte teilt sich in 9 Kapitel mit jeweils 6 Missionen auf. Zusätzlich gibt es noch genügend Nebenquest zu erledigen, wobei sich die Missionen beliebig oft, zwecks Ressourcenbeschaffung, wiederholen lassen.

Quelle: FuzzyBot

Lynked: Banner of the Spark ist eine interessante Mischung

Der Spieleentwickler FuzzyBot hat mit Lynked eine interessante Mischung auf die Beine gestellt. Das Spiel kombiniert actionreiche Roguelite-Kämpfe mit einem entschleunigtem Städtebau-System. Diese Kombination sorgt für viel Abwechslung neben dem typischen Roguelite-Gameplay. Lynked hat einen farbenfrohen und cartoonartigen Grafikstil mit charmanten Charakteren. Solch ein Stil ist keine schlechte Wahl, da dieser recht zeitlos und nicht so schnell veraltet ist. Wie schon erwähnt ist der Titel in zwei Teile aufgeteilt. Einen Roguelite- und Städtebau-Part. Bevor es auf ein Abenteuer gehen kann, muss ich diese auf dem Missionsboard in der Stadt auswählen. Danach wartet ein Bot auf einer Plattform und fliegt uns in das Zielgebiet. Die prozedurale Generierung der Level soll für eine hohe Wiederspielbarkeit sorgen, da jeder Durchgang neue Herausforderungen und Belohnungen bietet. Das Problem mit prozeduraler Generierung ist die Gefahr, dass die erzeugten Inhalte repetitive oder langweilig auf den Spieler wirken. Für ein Studio, welches noch nicht die Ressourcen für ein großes Team hat, ist diese Technik ein wahrer Segen. Ja die Level werden zwar mit der Zeit repetitive, aber zu keiner Zeit langweilig. Das Herzstück des Roguelite-Gameplays sind selbstverständlich die dynamischen Echtzeitkämpfe gegen die Horden von feindlichen Combots. Dabei steht mir ein Arsenal an Waffen mit Spezialangriffen und Modifikationen zur Verfügung. Jede Waffe hat ihre eigenen Stärken und Schwächen gegen die unterschiedlichsten Feinde. Insgesamt stehen mir 10 Waffenkkassen zur Verfügung, darunter ein Hammer, ein Schwert, ein Speer, eine Pistole etc.. Leider wurden noch keine Schilde ins Spiel implementiert. Ob diese den Weg ins Spiel finden werden, ist mir nicht bekannt. Die Level sind in mehrere Abschnitte eingeteilt, in welchen ich Modifikationen für meine Waffe finden und anbringen kann. Diese sind nicht permanent und werden nach Abschluss der Karte wieder entfernt. Die Entwickler legen einen hohen Wert auf Progression. Egal ob die Mission erfolgreich abgeschlossen wird oder nicht, die eingesammelten Ressourcen darf ich dennoch behalten. Diese darf ich zur Verbesserung der Basis und zur Freischaltung neuer Fähigkeiten nutzen. Da die Schwierigkeit mit jedem Kapitel zunimmt, kann ich im Laufe des Spiels befreite und freundliche Unibots rekrutieren. So steht mir ein kleines Team bei den Aufträgen zur Seite und die Chance auf Erfolg steigt erheblich. Solltet ihr lieber mit einem Freund spielen wollen, dann könnt ihr dies im kooperativen Modus gerne tun.

Der zweite Teil der speziellen Mischung von Lynked: Banner of the Spark ist der gemütliche Städtebau. Zwischen den Missionen kehre ich in meine Basis/ Stadt zurück, wo ich diese nach belieben erweitern und verschönern darf. Animal Crossing lässt grüßen. Die gewonnen Ressourcen investiere ich nicht nur bei Smithy dem Schmied in Waffen, sondern auch bei Mason dem Baumeister in die unterschiedlichsten Dekorationen. Die Baupläne für die Verschönerungen können entweder gefunden oder per Missionen/ Fortschritt freigeschaltet werden. Durch den Bau spezifischer Gebäude sind neue Fähigkeiten, Waffen-Upgrades und andere nützliche Boni verfügbar. Somit ist der Städtebau nicht nur ein rein optionales Feature, sondern ein wichtiger Bestandteil des Gameplays, welcher direkten Einfluss auf meine Kampffähigkeiten hat. Des Weiteren kann ich noch Fische fangen, Ressourcen abbauen, mit anderen Robotern Gespräche führen oder bei Nickel der Ladenbesitzerin Shoppen gehen. Das Angebot im Geschäft rotiert ständig durch, weshalb ich bei jedem Besuch etwas neues entdecke. Ich persönlich habe den Bau meiner Stadt weniger vorangetrieben, da mir der Roguelite-Teil deutlich mehr zugesagt hat. Wer jedoch genau diese Mischung, mit charmanten Charakteren sucht, wird hier sicher fündig werden. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) durchschnittlich 90-120 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Der Soundtrack ist schön anzuhören und Bugs hatte ich keine nennenswerten. Im Großen und Ganzen hat FuzzyBot mit Lynked: Banner of the Spark ein solides und unterhaltsames erstes Werk veröffentlicht.

Lynked: Banner of the Spark im Test- eine interessante Mischung!
Fazit
Jedes große Studio hatte seinen Anfang. Einen ersten Funken Kreativität, welches in einem Debütspiel Gestalt annahm, ist immer ein großer Moment. FuzzyBot befindet sich aktuell in solch einer Situation und liefert uns mit Lynked: Banner of the Spark, eine Momentaufnahme ihrer Leidenschaft für Videospiele. Die Mischung aus Roguelite und gemütlichem Städtebau, ist eine wirklich gute Idee der Entwickler gewesen. Nach einem prozedural generiertem Roguelite-Run, kann ich mit den gesammelten Ressourcen neue Waffen, Rüstung oder Dekoration für die Stadt herstellen lassen. Die Kämpfe mit den unterschiedlichsten Waffen macht Spaß und der Schwierigkeitsgrad zieht schneller an, als ich erwartet hätte. Ich würde mir beim Level-Design etwas mehr Abwechslung und die Implementierung eines Schildes wünschen. Im Großen und Ganzen hat FuzzyBot mit Lynked: Banner of the Spark ein solides und unterhaltsames erstes Werk veröffentlicht. Fans von Roguelite- und Städtebau-Genres sollten sich das Spiel unbedingt genauer anschauen.
Technik
86
Umfang
80
Gameplay
88
Spezifisch
82
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
Story nimmt überraschend schnell an Fahrt auf
10 Waffentypen
viele Modifikationen und Upgrades
temporäre Verbesserungen in den Missionen sind erfrischend
prozedurale Level
Grafikstil
Städtebau beeinflusst die Fähigkeiten
Coop-Modus
viele Dekorationsmoglichkeiten
gute Performance
netter Soundtrack
fordernde Bosskämpfe
Schlechter
Level-Design könnte abwechslungsreicher sein
noch kein Schild implementiert
kleinere Bugs
Maus und Tastatur nicht optimal (lieber einen Controller verwenden)
84
Wertung

Doom: The Dark Ages im Test- der Doom Slayer ist zurück!

Die Dämonen der Hölle haben ihre Fänge erneut ausgestreckt. Inmitten einer finsteren und mittelalterlich anmutenden Welt erhebt sich eine unheilige Bedrohung, die nur einer aufzuhalten vermag. Der Doom Slayer. Dieses Mal verschlägt es ihn in eine Zeit voller Mythen, Dämonen und Titanen. Kann Id Software mit Doom: The Dark Ages noch eine Schippe drauflegen, oder wird die Fortsetzung den Fans sauer aufstoßen?

Könige, Kriege und eine mittelalterliche Welt

2016 hat Bethesda mit Doom einen Neuanfang gewagt und damit bei den Fans voll ins Schwarze getroffen. Alleine die erste offizielle Präsentation mit überzeugenden Gameplay-Szenen, hat bei mir für ein breites Grinsen und Gänsehaut gesorgt. Da Doom: The Dark Ages mittlerweile der dritte Ableger ist, habe ich für euch die Geschichten zu allen Teilen zusammengefasst:

Doom 2016: Auf einer Forschungsstation der Union Aerospace Corporation (Abkürzung: UAC) auf dem Mars ist sprichwörtlich die Hölle ausgebrochen. Dämonen der Unterwelt sind durch ein geöffnetes Portal in unsere Dimension geströmt und haben die gesamte Kolonie überrannt. Der Doom Slayer ist ein uralter Krieger, welcher für seine Wut und seinen Hass auf die Dämonen bekannt ist, wird aus seinem Grab befreit. Er kennt keine Gnade, kein Mitleid und er wird nicht eher stoppen, bis der letzte Gegner das zeitliche gesegnet hat. Ohne zu zögern nimmt der Slayer den Kampf gegen die Horden auf, um die feindliche Invasion aufzuhalten und die Menschheit vor der Auslöschung zu bewahren. Blutige Korridore, höllische Landschaften und beängstigende Dämonen mit beeindruckenden Waffen stehen an der Tagesordnung. Das Ziel unseres Helden? Die Drahtzieher der Invasion ausfindig machen und das Portal zur Hölle schließen.

Doom Eternal: Nach den Ereignissen des ersten Teiles auf dem Mars, ist die Hölle auf der Erde ausgebrochen. Milliarden von Menschen wurden getötet und die dämonischen Streitkräfte der Hölle verwüsten ungehindert den Planeten. Der Doom Slayer hat sich erneut der Aufgabe angenommen und ist entschlossen die Invasion ein für allemal zu beenden. Seine Reise führt ihn durch verschiedene Dimensionen, den Ruinen der Erde, die Tiefen der Hölle und den himmlischen Reichen. Dabei deckt er nicht nur die finstere Wahrheit hinter der dämonischen Invasion auf, sondern erfährt auch mehr über seine eigene mysteriöse Vergangenheit. Dank besseren Waffen und Fähigkeiten ausgestattet, kann er sich noch mächtigeren Dämonen stellen und das Gleichgewicht des Universums wiederherstellen.

Quelle: Bethesda

Doom: The Dark Ages: Anders als in den beiden Vorgänger, erzählt der dritte Teil der Reihe die Vorgeschichte des Doom Slayers. In einer düsteren und mittelalterlichen Welt wird der Slayer zur letzten Hoffnung eines Königreichs im Kampf gegen die Horden der Hölle. In der Kampagne erfahren wir mehr über den Ursprung des Zorns des Slayers und seinen Aufstieg von der letzten Hoffnung eines Volkes zur größten Furcht der Hölle. Er wird als eine Art ultimate Waffe dargestellt, vor welcher sogar die Götter und Könige Respekt haben. Im Laufe der 22 Kapitel der Story bekommen wir kolossale Ruinen von Burgen zu Gesicht, kämpfen auf epischen Schlachtfeldern, bahnen uns einen Weg durch dunkle Wälder und erkunden uralte Höllenlandschaften. Dabei treffen wir auf neue und bekannte Feinde, welche an das mittelalterliche Setting angepasst wurden. Ein bedeutender Aspekt des dritten Teiles ist die Einführung der Shield Saw. Das ist ein Schild, welches zum Blocken, Parieren und Angreifen verwendet werden kann. Da die Gegner mittlerweile auch so absurd groß wie Titanen geworden sind, haben wir neue Fortbewegungsmittel wie den Mecha-Drachen und einen riesigen Atlan-Mech erhalten. Die Zwischensequenzen sind gelungen und die Charakterentwicklung ist auch solide. Auch die Beziehung des Slayers zu den Night Sentinels auf Argent D’Nur wird thematisiert, bevor er in den Sarkophag gesperrt wurde. Kurz gesagt erfahren wir, wie der Doom Slayer zu einer Legende geworden ist. Die Kampagne dauert zwischen 15-25 Stunden, abhängig der Schnelligkeit eures Spielstils. Wollt ihr die halboffene Welt entdecken und alle Sachen komplettieren, werdet ihr höchstwahrscheinlich an den 25 Stunden kratzen.

So kenne, mag und liebe ich Doom!

Man mag meinen, dass sich die Serie im Laufe der Zeit deutlich verändert hat. Das stimmt nur bedingt. Sie hat sich von Teil zu Teil immer ein bisschen weiterentwickelt. Die Doom-Essenz ist jedoch stets gleich geblieben. Schnell, direkt, brutal und mit lautem Heavy Metal untermalt. Das ist und bleibt für mich Doom.

In Doom 2016 lag der Fokus der Entwickler auf ein Push-Forward Combat. Das sollte die Spieler zu aggressiven und ununterbrochenen Bewegung zu verleiten und schnell zwischen den Waffen zu wechseln. Die benötigten Ressourcen, wie Gesundheit, Rüstung und Munition, werden hauptsächlich durch das Töten der Gegner bei den Glory Kills gewonnen. Die Bewegung sind solide, aber weniger vertikal und agil als in Eternal. Wir verfügen über einen Doppelsprung und können an Kanten hochklettern. Der Spielstil ist nur leicht schneller als im originalen Doom, was sich gut und modern anfühlt. Das Doom Eternal, welches 2020 veröffentlicht wurde, hatte ein deutlich aggressiveres Push-Foward Combat mit vielen Puzzle-Elementen. Das System baut auf dem Push-Forward Combat des Vorgängers auf, erfordert jedoch einen noch strategischeren Einsatz aller uns zur Verfügung gestellten Werkzeuge. Dazu zählen die Waffen, das Movement in der horizontalen/ vertikalen Ebene und das effektivere ausnutzen von Gegnerschwächen. Die eingeführten Dash-Bewegungen in der Luft und den benötigten Greifhaken an der Super Shotgun für schnelles Heranziehen machten das Gameplay deutlich schneller als bei ersten Teil. Mir persönlich hat Eternal mit dem Movement und den Puzzle-Einlagen nicht so zugesagt.

Die Entwickler haben bei Doom: The Dark Ages erneut einen leicht andere Richtung eingeschlagen. Hier wurde der Fokus auf ein Stand and Fight-Ansatz gelegt. Dadurch wurde die hohe Mobilität aus Eternal verringert und der Slayer steuert sich dadurch schwerer. Dadurch fühlt er sich ein wenig wie ein Panzer an und sobald er einmal richtig Fahrt aufgenommen hat, kann er nicht gestoppt werden. Die neu eingeführte Schildsäge dient nicht nurl zur Verteidigung, Blocken und Parieren, sonder auch für aggressive Angriffe zum Überwinden von Gegnernhorden. Die vertikale Mobilität spielt nur noch eine untergeordnetere Rolle. Stattdessen stehen bodenständigere Bewegungen und intensivere Nahkämpfe an der Tagesordnung. Ich muss gleichzeitig durch die Horden manövrieren, den etlichen Projektilen ausweichen und den Schild gekonnt einsetzen. Zu diesem Movement passt das Mittelalterliche Setting ganz gut. Die Abkehr vom Sci-Fi-Setting, hin zu einer brutalen, mittelalterlich inspirierten Welt mit Dark-Fantasy-Elementen, lasst mich wie ein dunkler Ritter über die Schlachtfelder ziehen. Nicht nur der Slayer sieht mit seinem pelzigen Umhang mittelalterlich aus, sondern auch die Waffen haben einen mittelalterlichen Touch. Wenn ich alle drei Doom-Teile nebeneinander betrachte, hat mir Doom 2016 am besten gefallen. Auf dem zweiten Platz liegt Doom: The Dark Ages und dicht gefolgt von Doom Eternal.

Quelle: Bethesda

Technisch ist Doom: The Dark Ages mehr als gelungen

Die PC-Version von Doom: The Dark Ages sieht nicht nur beeindruckend aus, es nutzt auch eine beeindruckende Palette an Technologien. Als Grafik-Motor kommt die hauseigene Engine idTech 8 zum Einsatz. Diese Engine bietet eine hohe Leistung, eine detaillierte Grafik und ein flüssiges Gameplay. Zu den Verbesserungen der Engine gehören eine bessere Grafik, Physik und Performance im Vergleich zu früheren Versionen. Da Doom: The Dark Ages natives Raytracing nutzt, um immersivere Szenen zu erzeugen, wird eine Raytracing fähige Karte benötigt. Mit einer GTX 1080 werdet ihr diesen Serienableger nicht starten können. Ray-Traced Global Illumination (Simuliert reales Licht etc.) und Ray-Traced Reflections (verbesserte spiegelnde Oberflächen) sind ebenfalls mit an Board. Path Tracing ist zum Release nicht dabei und wird von den Entwicklern nachgereicht. Path Traycing steigert nochmal die Qualität der Beleuchtung, fügt zusätzliche Details und Spielelemente auf Oberflächen hinzu. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) und aktiviertem DLSS 4 (Qualität), durchschnittlich 60-90 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Die Effekte, Texturen, das Licht etc. sehen sehr beeindruckend aus und der Soundtrack ist, wie in den beiden Vorgängern auch, on point. Die deutsche Synchronisation ist lediglich durchschnittlich gelungen und nicht so gut wie die englische Synchronisation.

Doom: The Dark Ages im Test- der Doom Slayer ist zurück!
Fazit
id Software hat uns mit Doom: The Dark Ages einen weiteren tollen Ableger der Serie geliefert. Der mittlerweile dritte Teil hat sich in eine leicht andere Richtung weiterentwickelt, ohne dabei die Doom-Essenz zu verändern. Der Slayer steuert sich leicht schwerer, ähnlich einem Panzer und die vertikale Mobilität spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Das mittelalterliche Setting passt wie die Faust aufs Auge zum Stand and Fight-Ansatz. Es macht sehr viel Spaß sich durch die Horden zu manövrieren, den Projektilen auszuweichen und seinen Schild einzusetzen. Schnell, direkt, brutal und mit lautem Heavy Metal untermalt. So kenne, mag und liebe ich Doom. Lediglich die vielen Flugeinlagen mit dem Cyberdrachen waren mir am Ende der Kampagne doch ein wenig zu viel. Wer für 2025 einen hervorragenden Shooter sucht, wird an Doom: The Dark Ages nicht vorbeikommen.
Technik
92
Umfang
80
Gameplay
92
Spezifisch
98
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
solide Vorgeschichte des Doom Slayers
mittelalterliche halboffene Spielwelt
viele unterschiedliche Waffen
Monster an das Setting angepasst
sinnvolle Implementierung der Schildsäge
unterschiedliche düsterere Schauplätze
22 Kapitel bieten zwischen 15 und 25 Stunden Spielzeit
Grafik
präzise Steuerung
Soundtrack
viele Geheimnisse und Collectibles
gute englische Synchronisation
Schlechter
kein Multiplayer
deutsche Synchronisation nur durchschnittlich
Drachen- und Mech-Einsätze bieten zu wenig Abwechslung
Path Tracing wird nachgereicht
91
Wertung

Oblivion Remastered im Test- ein netter Besuch in die Vergangenheit!

Oblivion. Ein Name, welcher bei vielen Rollenspiel-Fans im Gedächtnis geblieben ist und nostalgische Gefühle auslöst. Doch wie es so ist ändern sich die Zeiten und was einst weltbewegend im Genre war, muss sich in der heutigen Spielelandschaft erneut beweisen. Oblivion Remastered wurde direkt nach der Ankündigung im Stream, kurzerhand per Shadow-Drop veröffentlicht. Das Remaster von Bethesda steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die Entwickler wollen den Charme des Originals bewahren und gleichzeitig moderne Standards erfüllen. Schafft Oblivion Remastered den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart, oder ist es nur ein grafisches Update?

Eine schicksalhafte Fügung im Kerker

Die Geschichte von The Elder Scrolls IV: Oblivion ist, da das Spiel bereits 2006 erschien, bekannt. Dennoch möchte ich euch die Story, für diesen Test zum Oblivion Remastered, nicht vorenthalten. Solltet ihr keine Spoiler wünschen, überspringt bitte diesen Absatz hier. Nachdem ich Editor meinen Charakter erstellt und die ersten Eigenschaften festgelegt habe, wache ich in einem Kerker auf. Wieso ich in Gewahrsam genommen wurde? Keine Ahnung. Nach einem kurzen Plausch mit einem Gefangenen in der gegenüberliegenden Zelle, erscheint die kaiserliche Wache mit einer Person im Schlepptau. Kaiser Uriel Septim VII flieht vor irgendwelchen Attentätern durch unsere Zelle und erkennt uns aus einer seiner Visionen. Während der Flucht wird der Kaiser ermordet, aber nicht bevor er uns das Amulett der Könige anvertraut. Wir sollen einen unehelichen Sohn namens Martin in Kvatch finden. Der Tod des Kaisers und das Fehlen eines Erben haben das Siegel zwischen der Welt von Nirn und der daedrischen Ebene Oblivion geschwächt. Überall in Cyrodiil öffnen sich Oblivion-Tore, aus denen Daedra strömen und Tod und Zerstörung verbreiten. Wir finden Martin, welcher unwissentlich der letzte Erbe der Septim-Blutlinie ist und nun widerwillig seine Rolle als Kaiser annehmen muss. Um die Oblivion-Krise zu beenden, müssen wir das Amulett der Könige nutzen und die Drachenfeuer im Tempel des Einen in der Kaiserlichen Stadt neu entzünden. Auf unserer gefährlichen Reise kämpfen wir und Martin gegen die Mächte der Mythic Dawn, einem daedrischen Kult, der dem daedrischen Prinzen der Zerstörung, Mehrunes Dagon, dient und die Tore nach Oblivion öffnet. Letztendlich müssen wir uns in die gefährlichen Ebenen Oblivions begeben. Unser Ziel- die Tore zu schließen und Artefakte bergen, welche im Kampf gegen die Daedra nützlich sein könnten. Schließlich stellt sich heraus, dass der Anführer der Mythic Dawn, Mankar Camoran, das Amulett der Könige gestohlen hat und in sein eigenes „Paradies“ entkommen ist, eine von Mehrunes Dagon erschaffene Ebene Oblivions. Wir müssen in Camorans Paradies eindringen, ihn besiegen und das Amulett zurückholen. In einer heroischen Schlacht in der Kaiserlichen Stadt stellt sich Martin, mit dem Amulett der Könige, Mehrunes Dagon selbst entgegen. Um die Welt zu retten, opfert sich Martin und verschmilzt mit dem Amulett, um einen göttlichen Avatar zu erschaffen, welcher Mehrunes Dagon in die Oblivion zurückdrängt und ihn für immer daran hindert, nach Nirn zurückzukehren. Nach der Krise sind wir ein Held von Cyrodiil und dennoch bleibt der Thron ohne einen legitimen Erben leer. Die Erweiterung Shivering Isles, welche ebenfalls im Spiel enthalten ist, führt eine neue Geschichte ein. In dieser begeben wir uns in das Reich des daedrischen Prinzen der Verrücktheit, Sheogorath. Die zweite Erweiterung Knights of the Nine erzählt von einer neuen Bedrohung durch einen abtrünnigen Kreuzritter, welcher sich auf eine Pilgerreise begibt, um die Relikte der göttlichen Kreuzritter zu sammeln und das Böse zu besiegen. Sehr schön finde ich, dass die Entwickler beide Erweiterungen in das Remaster gepackt haben und diese nicht kostenpflichtig nachgereicht werden.

Quelle: Bethesda

Oblivion Remastered überzeugt grafisch, doch gibt es noch mehr Verbesserungen?

Aktuell veröffentlichen Spielestudios immer mehr Remakes oder Remaster von ihren beliebten Titeln. Einerseits möchte man die in die Jahre gekommenen Perlen in neuem Glanz erstrahlen lassen, andererseits dauern die Entwicklungen neuer Titel viele Jahre, weshalb man diese Pausen irgendwie überbrücken möchte. Doch was ist ein Remake beziehungsweise ein Remaster und welche Unterschiede gibt es? Bei Videospielen bezeichnen sowohl Remakes als auch Remaster verbesserte Neuauflagen älterer Titel, unterscheiden sich jedoch im Grad der Überarbeitung. Ein Remaster ist eine Aufwertung des Originalspiels für modernere Hardware. Dies beinhaltet in der Regel Verbesserungen der Grafikauflösung, der Bildrate und manchmal auch kleinere Anpassungen der Steuerung oder der Benutzeroberfläche. Das Gameplay und der Inhalt des Spiels bleiben dabei weitestgehend unverändert. Ein Remake hingegen ist eine von Grund auf neu entwickelte Version eines älteren Spiels. Während die grundlegende Geschichte und die Kernelemente des Gameplays erhalten bleiben können, werden Grafik, Spieldesign, Mechaniken und oft auch der Inhalt umfassend überarbeitet sowie modernisiert. Damit will man den Konsumenten ein zeitgemäßeres Spielerlebnis bieten. Zusammengefasst kann also gesagt werden, dass ein Remaster das bestehende Spiel aufpoliert, während ein Remake es komplett neu interpretiert. Die Entwickler hinter Bethesda haben mit dem Remaster 2021 angefangen und wollten Oblivion, trotz zahlreicher erschienener Mods, neues Leben einhauchen. Das ursprüngliche Spiel sollte so sein wie man es in Erinnerung hat, nur eben mit moderner Technologie. Bethesda arbeitete mit den Entwicklern von Virtuos zusammen und es gab sehr viel zu tun. Jedes Grafikelement, jede Animation, jeder
Spezialeffekt und jeder Teil der Welt musste neu gemastert werden. Es wurden einige neue Stimmen aufgenommen, aber auch die Originale blieben erhalten. Die Spielsysteme wurden aktualisiert, damit sie sich besser anfühlen und auch der Stufenaufstieg wurde für einen reibungsloseren Verlauf angepasst. Den Entwicklern war nur eines wichtig- das Herz des Spiels beibehalten.

Ok. Das Herz des Spiels wurde erfolgreich beibehalten, aber welche Verbesserungen durfte das Remaster im Gegensatz zum Original noch erfahren? Damit die Überarbeitungen des Remasters für euch übersichtlich bleiben, werde ich die Punkte in drei Kategorien unterteilen und auflisten.

Überarbeitungen der Welt:
– verbessertes Welterlebnis mit Schwerpunkt auf Immersion und dynamischen Systemen
– Dynamische Tageszeit und Wetter
– ein Hellsicht-Zauber weist den Weg zum nächsten Missionsziel
– Soundeffekte und 3D-Audio wurden verbessert
– Überarbeitung des Designs der Weltkarte
– Belaubung überarbeitet
– Regeln für Erscheinungsorte optimiert
– Änderungen an der Skalierung der Monsterstufe

Überarbeitung des Gameplay:
– Steuerung des Spielercharakters modernisiert
– besseres Feedback beim Schleichen
– die Fortbewegung von Pferden überarbeitet
– Modernisierung des UI’s (Ästhetik und Mechaniken)
– First- und Third-Person-Kamera überarbeitet
– Balancing beim Stufenaufstieg
– Nicht-Kampf-Talente überarbeitet
– Geschlechtsneutrale Statistiken
– Überreden-System überarbeitet
– ein Regler für die Schwierigkeitsstufe hinzugefügt
– Bestimmte Waffenanimationen und Verhaltensweisen überarbeitet
– UI und Animation für Bögen hinzugefügt

Technologische Verbesserungen:
– Unreal Engine als Grundgerüst
– XBOX Series X mit 4k und 60 fps
– Series S mit Dynamic Resolution und maximal 60 fps
– beim PC ist die Bildwiederholrate unbegrenzt
– Unreal 5.1-Rendering zusätzlich zum ursprünglichen Creation Engine-Spielcode
– True 3D Sound + Realtime DSP-Effekte
– Bewegungsanimationen für Spieler und Nicht-Spieler-Charaktere überarbeitet
– Volle Nutzung von Nanite- und Lumen-Technologien

Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) und aktiviertem DLSS 4 (Qualität), durchschnittlich 60-90 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Leider gibt es in bestimmten Abstanden kleine Performanceeinbrüche (Mikroruckler), welche hoffentlich mit zukünftige Updates der Vergangenheit angehören werden. Solltet ihr nicht so lange warten wollen, könnt ihr einen Performance Mod der Modding Community benutzen. Diese Mikroruckler sind leider echt unangenehm, tun dem Spielspaß aber keinen Abbruch. Dennoch hoffe ich auf eine baldige Verbesserung des Problems. Trotz der vielen tollen Überarbeitungen und Komfortfeatures merkt man, dass unter der wunderschönen Optik ein altes Spiel steckt. Nichtsdestotrotz ist für mich das Oblivion Remastered ein schöner Besuch in die Vergangenheit.

Oblivion Remastered im Test- ein netter Besuch in die Vergangenheit!
Fazit
Vor dem Release des Oblivion Remaster gab es einige Gerüchte, dass das Spiel nach einem Stream der Entwickler per Shadow-Drop veröffentlicht wird. Und so war es dann auch. Über 180.000 gleichzeitige Spieler auf Steam, trotz Day One im GamePass, sprechen eine eindeutige Sprache. Oblivion Remastered sieht nicht nur gut aus, es hat auch viele zusätzliche Überarbeitungen erhalten, ohne das Herz des Original zu verlieren. Trotz der neuen graphischen Präsentation, merkt man dem Remaster doch sein Alter an. Leider sind Mikroruckler an der Tagesordnung. Ich hoffe das dieses Problem seitens der Entwickler schnellstmöglich behoben wird, da solche permanenten Ruckler die Immersion zerstören. Dennoch ist das Oblivion Remastered ein netter Besuch in die Vergangenheit und für alle Nichtkenner einen Blick wert.
Technik
76
Umfang
94
Gameplay
70
Spezifisch
80
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
neue graphische Präsentation (Unreal Engine 5)
viele Überarbeitungen bei der Spielwelt, dem Gameplay und der Technik
das Herz des Originals wurde dennoch beibehalten
gute Geschichte
Stufenaufstieg und Talente überarbeitet
hervorragender Soundtrack
eine offene und große Spielwelt
für Nichtkenner ist das Remaster sehr interessant
Schlechter
Mikroruckler an der Tagesordnung
keine deutsche Sprachausgabe
trotz neuem Gewand merkt man dem Spiel sein Alter an
Kampfsystem wird schnell eintönig
KI der Gegner
80
Wertung

Tempest Rising im Test- ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt!

0

Für Veteranen der Echtzeitstrategie löst der Name Command & Conquer unweigerlich wohlige Erinnerung aus. Die epischen Schlachten zwischen der Global Defense Initiative (GDI) und der Bruderschaft von Nod, das knisternde Tiberium, die charismatischen Bösewichte und der süchtig machende Basenbau prägten eine ganze Generation von Spielern. Leider verlor EA aus unverständlichen Gründen das Interesse an diesem Klassiker und dem damaligen Genre-Platzhirschen. Zwei Jahrzehnte später, deutet sich mit Tempest Rising ein neuer Titel an, welcher genau diese goldene Ära der Echtzeitstrategie wieder aufleben lassen könnte. Schaffen es Slipgate Ironworks und 2B Games mit Tempest Rising unsere Tiberium-RTS-Herzen höher schlagen zu lassen?

Der dritte Weltkrieg in einer alternativen Realität

Natürlich hat Tempest Rising auch eine Hintergrundgeschichte, welche gar nicht so unspannend ist. Das Spiel spielt in einer alternativen Realität des Jahres 1997. Die Kubakrise eskalierte in diesem Universum zu einem dritten Weltkrieg, welcher verheerende atomare Zerstörungen auf der ganzen Welt anrichtete. In Folge dessen, begannen seltsame blühende Ranken aus dem Boden zu sprießen. Diese Pflanzen werden „Tempest“ genannt, enthalten enorme Mengen an elektrischer Energie und läuteten eine neue Ära der Energieversorgung ein. Im Laufe der Zeit entstanden zwei globale Machtblöcke, die um die Kontrolle über die Tempest-Ressourcen kämpfen:

– Die Global Defense Force (GDF): Ein internationales Militärbündnis, welches aus den überlebenden Regierungen der Erde gebildet wurde. Die GDF sieht sich als eine friedenserhaltende Truppe, die die Tempest-Standorte sichert, verwaltet und ausbeutet. Sie repräsentiert tendenziell westliche Nationen wie die Vereinigten Staaten, Kanada und Westeuropa.
– Die Tempest Dynasty (TD): Ein Bündnis eurasischer Nationen, die am stärksten unter dem Weltkrieg gelitten haben. Sie betrachten die Tempest als eine Möglichkeit, zu überleben und an Macht zu gewinnen. Sie nutzen ihre einzigartigen Eigenschaften, um ihre militärischen Operationen zu unterstützen. Während sich die GDF auf etablierte militärische Taktiken und fortschrittliche Technologie verlässt, nutzt die Tempest Dynasty die Eigenschaften der Tempest selbst, um ihre Einheiten und Gebäude zu modifizieren und zu verstärken.

Es gibt auch Informationen zu einer dritten mysteriösen Fraktion namens Veti, welche aktuell jedoch im verborgenen lauert. Ihre Verbindung zum Ursprung der Tempest ist unklar, aber sie scheinen eine wichtige Rolle in der übergreifenden Geschichte zu spielen. Zum Launch des Spiels werden die Veti keine eigene Kampagne haben. Die Einzelspielerkampagne von Tempest Rising erzählt die Geschichte aus der Perspektive beider Hauptfraktionen, der GDF und der Tempest Dynasty. Jede Kampagnen bietet insgesamt 11 Missionen und dauert durchschnittlich zwischen 12 Stunden. Wir übernehmen die Rolle von Kommandeuren beider Seiten und erleben den globalen Konflikt um die Kontrolle des sogenannten Tempest. Zwischen den Missionen wird die Geschichte mittels schön gestalteter In-Engine-Zwischensequenzen vorangetrieben. Die Briefings vor jeder Mission lassen in mir nostalgische Gefühle aufkommen und erinnern sehr stark an die trashigen Command & Conquer-Zwischensequenzen mit echten Schauspielern. Leider wurden keine echten Schauspieler verwendet und die Szenen sind auch nicht allzu trashig.

Die Kampagne von Tempest Rising ist richtig gut!

Wer einige Ableger der Command and Conquer-Reihe kennt, kennt auch Tempest Rising und somit das Gameplay. Die Entwickler haben sich stark an C&C orientiert, was meiner Meinung nach nicht schlimm ist. Wie in jedem guten Echtzeitstrategiespiel steht der strategische Aufbau und die Verteidigung seiner eigenen Basis im Mittelpunkt. Die Ressourcenpunkte müssen gesichert, Produktionsgebäude platziert und etliche Verteidigungsanlagen optimal errichtet werden. Nur wenn all diese Punkte schnell und effektiv in die Wege geleitet sind, können der herannahenden Wellen des Feindes gestoppt und vernichten werden. Dabei spielt das Ressourcenmanagement eine essentielle Rolle und entscheidet über Sieg oder Niederlage. Das geschickte Abbauen und Verwalten von Ressourcen ist in jedem guten Echtzeitstrategiespiel essenziell. Tempest ist die Lebensader beider Fraktionen, wie es auch schon damals das Tiberium der C&C-Serie war. Die Eroberung und die Sicherung der Abbaugebiete ist mitunter der wichtigste Punkt einer jeden Partie. Nur wer die Kontrolle über das Tempest hat, wird wirtschaftlichen und militärischen Erfolg haben. Das musste ich einige Male, im Laufe der Kampagne, auf die harte Tour lernen. Sehr oft bin ich zu schnell auf einen anderen Tempest-Abbaupunkt expandiert, habe dabei die Sicherung vergessen, was der Gegner selbstverständlich schamlos ausgenutzt hat. Dadurch ist meine Produktion ins Stocken geraten und mein Sieg hat sich um einiges verzögert. Hier muss ich gleich einmal einen Lob an die Entwickler bezüglich des Missiondesigns aussprechen. Keine Mission gleicht der anderen, sodass ich stetig mein Vorgehen anpassen muss. Egal ob ich Konvois abfangen; feindliche Silos mit einem Sniper und begrenzten Mitteln vernichten; oder beispielsweise unter anhaltenden Angriffen die feindliche Basis zerstören muss, langweilig ist mir in der gesamten Dauer der Kampagnen nicht geworden. Die Fraktionen von Tempest Rising haben Charakter und lassen viele Parallelen zu GDI und Nod erkennen. Die Global Defense Force (GDF) setzt auf konventionelle, schlagkräftige Einheiten, während die Tempest Dynasty (TD) mit unkonventionelleren Strategien aufwartet. Diese asymmetrische Kriegsführung war auch ein Markenzeichen von Command and Conquer und spielt auch in Tempest Rising eine wichtige Rolle.

Jetzt mag der ein oder andere Spieler behaupten, dass die Entwickler nur schamlos das Original kopieren und in ein modernes Gewand stopfen. Dem ist nicht so. Ja die Entwickler haben sich am Original bedient, haben ein modernes Design, verbauen eigene Ideen im Spiel und erweitern diese. Hier sind einige essentielle Unterschiede zu C&C:

– Es gibt eine komplexere Interaktionen und taktische Kombinationen mit den Einheien. Einfach nur mehr Einheiten zu haben, garantiert nicht den Sieg über den Feind. Ich werde immer wieder ermutigt die verschiedenen Einheitentypen effektiv miteinander zu kombinieren.
– Das Tempest spielt nicht nur eine wichtige Rolle in der Geschichte der Kampagne, sondern hat auch Auswirkungen auf das Gameplay. Sollten sich Einheiten über den Abbaupunkt bewegen, lässt das Material diese „Übertakten“, was die eigene Verteidigung gegenüber Angriffen senkt.
– Tempest Rising verwendet ein rasterbasiertes Bausystem. C&C hatte oft eine relativ „freie Platzierung„ von Gebäuden innerhalb eines bestimmten Radius um das Bauzentrum oder anderen Gebäuden.
– Command and Conquer legte den Fokus auf eine direkte Einheitenkontrolle und der taktischen Aufstellung. Tempest Rising führt zum Beispiel Ingenieure ein, welche automatisch Einheiten in einem bestimmten Radius reparieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit seine Einheiten zur Verteidigung anderer zuzuweisen, was das Mikromanagement vereinfacht. Des Weiteren wurden Doktrinen eingebaut, die einzigartige Fähigkeiten verleihen und bestimmte Eigenschaften der Einheiten verbessern.
– Tempest Rising präsentiert sich natürlich in einem modernen grafischen Gewand. Es gibt detaillierte Einheitenmodelle, schöne Spezialeffekte und eine dynamische Spielwelt. Letzteres soll das Schlachtfeld realistischer wirken lassen, ohne dabei die taktische Übersichtlichkeit zu vernachlässigen.

Ja. Tempest Rising hat sich von Command & Conquer inspiriert lassen. Die Entwickler schaffen es auch in mir ein ähnliches nostalgisches Gefühl hervorzurufen. Es sind jedoch die eigenen Mechaniken, die tieferen strategischen Ebenen und das tolle Fraktionsdesign, welche die eigene Identität im ausgedünnten Echtzeitstrategiespiel-Genre rechtfertigen.

Der Multiplayer besinnt sich auf die Basics

Wer erinnert sich nicht gerne an seine Jugend, als man noch mit Freunden die Nächte in kleinen LAN-Parties durchgemacht und unter anderem Command and Conquer gespielt hat? Energie Drinks, eine schöne schmackhafte Käsepizza, gute Laune und Command and Conquer: Generals (das war mein liebster Ableger der Reihe). Sehr lange hat kein Echtzeitstrategiespiel so ein nostalgisches Gefühl in mir entfacht wie das soeben erschiene Tempest Rising. Die Kampagnen sind gut gelungen, unterhaltsam und werden viele Singleplayer-Spieler zufriedenstellen. Für Multiplayer-Fans ist der Singleplayer eher nur ein Gruß aus der Küche und sollte Lust auf mehr machen. Das schaffen die Entwickler auch. Der Multiplayer-Modus bietet euch einen Gefechts-Modus für Kämpfe gegen maximal drei Bots. Hier können wir eine 1vs1-, 2vs2- oder 1vs3-Partie starten. Natürlich ist auch ein „jeder gegen jeden“ mit vier Teilnehmern möglich. Insgesamt drei der neun Maps unterstützen vier Spieler, und die restlichen sechs Stück sind für zwei Spieler ausgelegt. Der Online-Teil des Multiplayers biete nicht viel mehr, aber das muss er auch nicht. Wir können vor einer jeden Partie die Anfangscredits, die Größe der Startarmee bestimmen und natürlich auch den Match-Typ festlegen. Hier stehen uns zum Beispiel alle Bauhöfe oder Gebäude zerstören sowie alle Gegner vernichten zur Verfügung. Das mag jetzt nicht viel Auswahl sein wie in manch anderen Genre-Ablegern, aber dafür macht Tempest Rising mit den Basics alles richtig. Wer einen klassischen Multiplayer à la C&C mit fetziger rockiger Musik sucht, ist hier genau an der richtigen Stelle.

Quelle: 3D Realms
Tempest Rising im Test- ich fühle mich in meine Jugend zurückversetzt!
Fazit
Command and Conquer: Alarmstufe Rot 3 erschien 2008 und ist mittlerweile ganze 17 Jahre her. Nun erschien Tempest Rising und liefert mir endlich was ich haben will. Einen schnellen Basenbau, mit großen Armeen in die Schlacht ziehen und das mit Industrial Rock. Was will mein Nostalgieherz mehr? Die Entwickler hinter Tempest Rising haben ein ansprechendes Design gewählt, neue Ideen eingebaut und einen soliden Multiplayer auf die Beine gestellt. Obwohl Tempest Rising keine Genre-Revolution einleitet, ist es für 40€ ein echter Geheimtipp und mein neuer Genrekönig.
Technik
90
Umfang
82
Gameplay
86
Spezifisch
78
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
zwei gute Kampagnen beider Fraktionen
gelungenes Einheitendesign
schöne Spezialeffekte
dynamische Maps
2 unterschiedliche Fraktionen
Einheitentypen sollten effektiv miteinander kombiniert werden
das Tempest hat Auswirkungen aufs Gameplay
Multiplayer mit einem Gefechts-Modus gegen KI und einen Online-Teil gegen Spieler
kaum Bugs im Testverlauf
Schlechter
keine Revolution des Genres
ein bisschen mehr Mut bei neuen Ideen wäre schön gewesen
dritte Fraktion (Veti) wir erst nachgereicht
Wegfindung der KI bei einer zugebauten Basis verbesserungswürdig
Hotkeys teils ungünstig gesetzt
84
Wertung

Monster Hunter Wilds im Test- der Höhepunkt einer Serie!

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Die Jagd ruft erneut! Nach etlichen Jahren der Entwicklung und des Wartens ist Monster Hunter Wilds endlich erschienen. Capcom möchte mit dem neuesten Teil der Serie an den Erfolg von Monster Hunter World anknüpfen und noch einsteigerfreundlicher sein, ohne dabei die Veteranen zu vergraulen. Gelingt den Entwicklern dieser Spagat ohne dabei die typische Formel zu verwässern und setzt Monster Hunter Wilds neue Maßstäbe?

Die bisher beste Inszenierung einer Monster Hunter Story!

Die Kampagne von Monster Hunter Wilds entführt uns in eine unerforschte und wilde Region. Nata, ein Junge eines indigenen Volkes, wurde an der Grenze zum Verbotenen Land entdeckt. Für die Jäger-Gilde ist dies eine bisher unbekannte Region und wurde stets für unbewohnt gehalten. Laut den Erzählungen des Jungen, wurde sein Dorf von einem mysteriösen Monster angegriffen. Daraufhin organisiert die Gilde eine Expedition, um Nachforschungen anzustellen. Unsere Hauptaufgabe- die Erforschung der Gebiete und des Weißen Geists. Parallel dazu gilt es, Natas Volk, die Hüter, zu finden und vor den Gefahren der umgebenden Monsterwelt zu schützen. Natürlich wird die Story keine Preise einheimsen und dennoch ist sie die bisher beste inszenierteste Kampagne eines Monster Hunter Ablegers. Die Kampagne ist in insgesamt sechs Kapitel aufgeteilt, wobei nur die ersten drei Kapitel die Hauptstory beinhalten und als Tutorial fungieren. Nach dem dritten Abschnitt und den nachfolgenden Credits, öffnet sich erst die gesamte Welt von Wilds. Dabei werden immer mehr Features freigeschaltet und die Welt kann ihre ganze Wirkung entfalten. Ein Kernthema von Wilds ist das komplexe Verhältnis zwischen Menschen und Monstern in einer unbarmherzigen Welt. Dabei werden wir mit ethischen Fragen konfrontiert und müssen Entscheidungen treffen, welche das Gleichgewicht der Natur beeinflussen. Ich habe ungefähr 18 Stunden gebraucht um die Hauptstory durchzuspielen. Dabei habe ich kaum Nebenquests gemacht und mich wirklich nur auf den roten Faden konzentriert. Die Zwischensequenzen sind gut gemacht und es ist schön zu hören, dass unser Jäger endlich eine Stimme erhalten hat. Auch die Felyne haben sich der menschlichen Sprache bemächtigt. Zu Beginn ist es ein wenig gewöhnungsbedürftig, jedoch möchte ich diese Entscheidung der Entwickler nicht mehr missen wollen. Solltet ihr dennoch damit nicht klarkommen, könnt ihr dies in den Optionen umschalten.

Vor der Jagd…

Wie in jedem Monster Hunter zuvor, besteht der Reiz an dem immer selben wiederkehrenden Gamplay-Loop. Das Monster auf der Karte lokalisieren, die Jagd selbst und dem gewinnen von Materialien für bessere Waffen und Rüstungen. Diese Suchtspirale funktioniert, sofern man sich darauf wirklich einlässt, erneut hervorragend. Ein Jäger ohne eine passende Waffe, ist kein richtiger Jäger. Wir können aus insgesamt 14 Waffentypen mit unterschiedlichen Moves und Effekten wählen. Jede einzelne Waffe hat ihre Vor- und Nachteile. Ich persönlich habe mich zuerst für ein Langschwert und im Highrank für einen Hammer entschieden. Ab einen gewissen Punkt im Spiel ist es auch möglich eine Artianwaffe, welche stärker ist und zufällig gerollte Fähigkeiten besitzt, zu schmieden. Dank unserem Saikrii (der mich auf Wunsch automatisch zum Monster bringt) kann ich jederzeit zu meiner zweiten Hauptwaffe wechseln. Im Laufe der Story könnt ihr euch durch die verschiedenen Waffentypen probieren, da die wichtigeren Entscheidungen erst bei den höherrangigen Monstern von Bedeutung sind. Es gibt drei Wege, eine Quest zu starten. Wir sprechen mit der Feldexpertin Alma; betreten im Basislager/ Feldlager das Zelt und wählen die Quest aus; oder beginnen eine Jagd durch das Attackieren eines Monsters in unserer Nähe, ohne vorher eine Quest angenommen zu haben. Durch das Essen von Mahlzeiten erhalten wir wie gewohnt temporäre Verbesserungen unserer Werte und Skills (unterstützen uns im Kampf). Diese Boni halten circa 30 Minuten an, wobei der Timer im Basislager pausiert wird. Die Effekte der Mahlzeiten, zum Beispiel Gesundheit, Ausdauer oder Angriffskraft, variieren je nach den verwendeten Zutaten. Mehr Gesundheit und Ausdauer erleichtert definitiv die Jagd, weshalb ich immer eine kleine Mahlzeit vor der Quest zu mir nehme. Schon kurz nach dem Start des Spiels bekommen wir Zugriff auf die Multiplayer Quests, ohne vorher Singleplayer Jagden abgeschlossen zu haben. Sobald wir den Chatacabras und das Gespräch innerhalb des Kommandozelts beim Start des Spiels abgeschlossen haben, kann ich mein Zelt betreten und folgende Optionen einstellen:

– eine Online Lobby beitreten
– einen online Singleplayer bevrozugen
– eine private Lobby kreieren
– oder offline spielen.

Diese Auswahlmöglichkeiten muss ich schon beim laden des Spielstandes einstellen. Ich persönlich nutze gerne eine empfohlene Lobby, in welcher ich andere Jäger in der Basis sehe. So fühle ich mich nicht völlig alleine. Ich bevorzuge auch Quests mit anderen Spielern. Nicht nur weil die Monster schneller besiegt sind, sondern auch weil Monster Hunter Wilds erst in einer Gruppe seine volle Faszination entfalten kann. Die Tasche unseres Saikriis wird während den Quests von Alma mit verschiedenen Vorräten aufgefüllt. Dies ist sehr praktisch, wenn sich einige der Kampf in die Länge ziehen und dadurch unsere Tränke zu Neige gehen. Zwischen den Jagden oder währenddessen können die Vorräte aber auch von uns aufgestockt werden. Ist alles vorbereitet und die Quest ausgewählt, können wir endlich loslegen.

Monster Hunter Wilds erlebt gerade seinen Peak

Alles ist vorbereitet und die Jäger-Gilde hat uns einen Auftrag erteilt. Ich steige mit meinem Palico auf den Saikrii und verlasse das Lager. Für die graphische Präsentation wird die Re-Engine verwendet, welche eigentlich für Räume und kleinere Areale gedacht ist. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB), aktiviertem Frame Generation und DLSS 4 (Qualität), durchschnittlich 60-90 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Gelegentliche Performanceeinbrüche gab es schon, welche mit zukünftige Updates hoffentlich der Vergangenheit angehören werden. Was mir sofort ins Auge gestochen ist, ist das Ökosystem der Spielwelt. Egal wo man hinsieht, es gibt immer etwas zu entdecken. Friedliche Herden durchstreifen die Ebenen; Insekten krabbeln durch das hohe Gras; Fische lassen sich in den Flüssen treiben und große Monster tragen Revierkämpfe aus. So überzeugend und detailreich war eine Monster Hunter Spielwelt noch nie. In Wilds gibt es keine abgetrennten Areale mehr. Die unterschiedlichen Landschaften (Wüste, Dschungel, Höhlensysteme mit Lava, Eislandschaften etc.) greifen schön ineinander und haben keine Ladebildschirme mehr. Das dynamische Wettersystem zirkuliert durch drei Stadien, die Monster und Erkundung in einem Standort beeinflussen. Diese Perioden inkludieren die Ödzeit, das Wetterereignis und die Fülle. Während dieser Perioden kann eine Vielzahl an Dingen geschehen, welche sich auf die Kämpfe auswirken. Ressourcen werden knapp und sorgen dafür, dass Monster gegeneinander kämpfen. Die Flora und Fauna wachsen und erlauben einen Zuwachs an herbivoren Monstern und endemischen Lebensformen. Intensive Wetterereignisse finden in jeder Region statt, wie beispielsweise die Sandflut, die blitzende Stürme in die Windebene bringt, oder den Regen im Karminwald, welcher sowohl Monster als auch uns beeinflussen und sogar schädigen kann. Das Verständnis über diese Umweltmuster und ihrer Effekte kann uns dabei helfen, sich für die Jagd vorzubereiten und die Jagdstrategien dementsprechend anzupassen.

Wie schon erwähnt, kann unsere Saikrii automatisch über eine optimale Route zum Monster gelangen. Während der kurzen Verschnaufpause kann ich mit meinem Greifhaken die unterschiedlichsten Materialien während dem Reiten einsammeln, Tränke einnehmen oder die Waffe schärfen. Am Ziel angekommen steigen wir mit einem Angriff vom Reittier ab und versuchen in der Luft einen Treffer zu landen. Haben wir Glück, bleiben wir gleich auf dem Monster und können mit dem Messer Wunden verursachen. Im Kampf ist unser bester Freund der Fokusmodus, welcher Wunden oder Schwachstellen für präzise Angriffe hervorhebt. Die Fokusangriffe verursachen massiven Schaden, wenn diese auf Wunden oder Schwachstellen gerichtet werden. Wenn eine Wunde von einem Fokusangriff getroffen wird, wird diese zerstört. Dies verursacht signifikanten Schaden und lähmt das Monster. An dieser Stelle entsteht jedoch eine Narbe die verhindert, dass sich an der gleichen Stelle erneut eine Wunde öffnen kann. Solltet ihr mit Schwert und Schild unterwegs sein, könnt ihr einmalig pro Wunde verhindern, dass sich diese schließen und zu einer Narbe werden kann. Ziemlich praktisch um noch mehr kritischen schaden auszuteilen. Viele Waffen können den Angriff eines Monsters durch Gegenstoß-Angriffe kontern, oder durch Machtkämpfe, um das Monster nach einem intensiven Gerangel zu überwältigen. Machtkämpfe sind nur bei Waffen möglich, mit denen man sich auch verteidigen kann, wie zum Beispiel die Lanze oder das Großschwert. Während einer Jagd können zwei Waffen mitgeführt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass die Sekundärwaffe in der Saikriitasche transportiert wird und ein Wechsel nur möglich ist, wenn man sich auf dem Saikrii befindet. Die Sekundärwaffen können verwendet werden, um Fern- oder Nahkampfoptionen hinzuzufügen. Es kann auch eine Sekundärwaffe getragen werden, welche den gleichen Waffentypen wie die Primärwaffee besitzt, um verschiedene Elementar- und Statuseffekte nutzen zu können. Ich zum Beispiel trage zwei Artianhämmer mit unterschiedlichen Elementen bei mir. Ihr müsst euch nicht auf einen Waffentypen festlegen. Wenn ihr im späteren Spielverlauf mit dem Spiel vertrauter werdet, könnt ihr auch mit anderen Waffen experimentieren. Jede Waffe hat ihr eigenes, einzigartiges Spielgefühl und kann die Art und Weise der Jagd erheblich verändern. Ist das Monster erfolgreich erlegt worden, kann unsere Gruppe die Materialien einsammeln und damit bessere Waffen sowie Rüstungen herstellen. Je näher ich dem Highrank komme, umso länger dauert auch der Grind für besseres Gear. Nichtsdestotrotz greift die Suchtspirale sofort und lässt einen auch nicht mehr so schnell los. Ich habe nach circa 60 Spielstunden alles gesehen, die Aufgaben erledigt und mein angestrebtes Gear hergestellt. Der Weitere Content ist, von den hoffentlich reichlichen guten DLCs, abhängig.

Monster Hunter Wilds im Test- der Höhepunkt einer Serie!
Fazit
Capcom hat mit Monster Hunter Wilds erneut eine Schippe draufgelegt. Die offene Welt mit seinen verschiedenen Ökosystemen und abwechslungsreichen Vegetationszonen fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Die etlichen Waffentypen, das gelungene Monsterdesign, die Atmosphäre und der Soundtrack runden das Paket ab. Kleinere Schwachpunkte wie die verbesserungswürdige Performance, ein immer noch gewöhnungsbedürftiges UI oder das nach circa 60 Spielstunden sämtliche Aufgaben erledigt sind, dürfen mit Updates verbessert werden. Ich kenne kein einziges Entwicklungsstudio, welches kontinuierlich, über die mittlerweile vielen Jahre, immer ein wenig bessere Nachfolger auf den Markt gebracht hat. Damit hat Monster Hunter mit Wilds einen neuen Peak erreicht und ist somit der perfekte Einstieg für Neulinge. Die Veteranen werden sich, trotz der vielen Komfortfeatures, sowieso sofort wie Zuhause fühlen.
Technik
84
Umfang
90
Gameplay
94
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
die bisher beste inszenierteste Kampagne der Reihe
sechs Kapitel, wobei drei Kapitel als Tutorial fungieren
drei Kapitel fungieren als Tutorial
zusammenhängende Welt
abwechslungsreiche Vegetationszonen
Ökosysteme eingebaut
Monsterdesign
etliche Komfortfeatures
Palicos sprechen die menschliche Sprache
Saikriis als Reittiere (automatische Wegfindung möglich)
spektakuläre Revierkämpfe der Monster
beeinflussende Wetterereignisse
14 Waffentypen
toller Soundtrack
ProtagonistIn hat eine Stimme spendiert bekommen
Schlechter
im Highrank viel Grind notwendig
noch immer ein gewöhnungsbedürftiges UI
nach circa 60 Spielstunden hat man sämtliche Aufgaben erledigt
weiterer Content von DLCs abhängig
Performance kann besser sein (PC)
90
Wertung

Avowed im Test: Dieses RPG ist bunt, schön aber auch gut?

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Avowed ist ein First-Person-Fantasy-Rollenspiel, welches von Obsidian Entertainment entwickelt wurde und nach einer kleinen Verschiebung endlich seinen Weg in die Verkaufsregale gefunden hat. Das Studio hinter der neuen Marke ist bekannt für Rollenspiele wie Fallout: New Vegas, The Outer Worlds und Pillars of Eternity. Doch kann Avowed genauso gut performen wie die soeben genannten RPGs? Das und mehr erfährt ihr in diesem Review.

Unser Abenteuer beginnt mit einem Klischee…

Obsidian Entertainment hat sich bei der Entwicklung von Avowed von seinen vorherigen Spielen inspirieren lassen, insbesondere von Pillars of Eternity. Denn die Geschichte findet in der fiktionalen Welt von Eora statt, welche erstmals in der „Pillars of Eternity“-Spielserie vorgestellt wurde. Wir sind, sobald wir die Charaktererstellung abgeschlossen haben, ein Abgesandter des fernen Landes Aedyr. Besondere Male zieren unser Gesicht, wir gelten in der Bevölkerung als Gottähnlicher und haben besondere Fähigkeiten. Aus diesem Grund sind wir von großer Bedeutung für unseren Kaiser, weshalb wir uns auch in dieser ehrenhaften Position befinden. Unsere Heimat, das Aedyranische Reich, ist eine Nation im Westen, die von uralten Traditionen und Gesetzen beseelt ist. Mehrere Aedyranische Kaiser haben den Versuch unternommen, ihre Macht und ihren Einfluss durch Kolonisierung zu vergrößern, und sind gescheitert. Die Zeit wird zeigen, ob das Reich expandiert oder schrumpft, gedeiht oder stirbt. Doch aktuell hat das Land andere Probleme. Eine mysteriöse Plage befällt das Reich. Die Traumgeißel ist eine ungewöhnliche Seuche, welche sich im Land der Lebenden ausbreitet und den Körper, die Seele und sogar das Ökosystem befällt. Die Infizierten sind als Traumgeknechtete bekannt, denn sie scheinen von einem einzigartigen und furchterregenden Wahnsinn geknechtet zu werden. Wir müssen die Ursache der Dunkelheit herausfinden und einen Weg suchen, sie zu besiegen. Dafür reisen wir in das Land der Lebenden. Es besteht aus einer riesigen Insel, welche wilde Ökosysteme und unentdeckte Geheimnisse beherbergt. Siedler aus ganz Eora kommen auf der Suche nach Glück, Abenteuern und Wohlstand hierher. Die großen Mächte in der Welt betrachten das Land der Lebenden als das Tor zum Osten und als große Chance für eine zukünftige Expansion. Wir als Gesandter des Kaisers, ein offizieller Vertreter von Aedyr mit erweiterten Befugnissen, begeben uns auf ein Schiff und machen uns auf den Weg nach Paradis. Das ist eine Stadt im Küstengebiet von Dämmerküste und de facto die Hauptstadt des Landes der Lebenden. Die Stadt wird vom Schlüsselmeister regiert, einem Verwalter, welcher den Frieden eher durch Klugheit als durch Bürokratie wahrt. Kurz vor unserer Ankunft werden wir von einem Fort unter Beschuss genommen. Das Schiff wurde getroffen, ist gesunken und wir wurden an einer nahegelegenen Insel angespült. Dort treffen wir auf Garryck, den einzigen Überlebenden, welcher uns mit Rat und Tat zur Seite steht und durch die Insel begleitet. Die kleine Insel, welche als Tutorial fungiert, bringt uns alle relevanten Spielmechaniken bei und die Seuche näher. Dabei treffen wir auf Ilora, welche dort von den verstorbenen Wachen in ein Gefängnis gesteckt wurde. Anhand ihrer Aussagen musste ich eine Entscheidung treffen, ob ich ihrer Geschichte glauben schenke und sie freilasse oder nicht. Ich habe mich dazu entschieden sie freizulassen, woraufhin sie uns bis nach Paradis begleitete. Ich schaffe es Paradis zu erreichen und trenne mich von den vorübergehenden Begleitern. Dafür treffe ich in sehr kurzen Abständen weitere interessante Charaktere, welche sich meiner Reise anschließen. Der Beginn der Story mag klischeehaft sein, jedoch mag ich den von den Entwicklern gewählten Einstieg in diese faszinierende Welt. Wie wird unsere Reise verlaufen und welchen Gefahren werde ich mich mit meiner Gruppe stellen müssen?

Quelle: Obsidian Entertainment

Schnelles Gameplay durch eine bunte Welt

Als Avowed angekündigt wurde, verglichen es viele mit Skyrim, einem Elder Scrolls-Spiel, in welchem der Spieler die Welt frei erkunden und Quests in beliebiger Reihenfolge erledigen kann. Je mehr ich das Spiel spielte, umso deutlicher wurde mir, dass Avowed nur sehr wenig mit Skyrim zu tun hat. Das Kampfsystem ist dynamisch und sehr variierbar. Es kombiniert Nahkampf, Fernkampf und Zauber, wodurch uns eine Vielzahl von Optionen zur Verfügung stehen, wie wir unseren Feinden an den Kragen gehen. Wollt ihr lieber zu Schwert und Schild greifen oder entscheidet ihr euch doch für zwei Klingen. Oder wie wäre es mit einem großen Hammer durch die Massen zu schwingen? Zusätzlich ist es möglich einen Bogen, Pistole oder mit Magie zu kämpfen. Und das ist das besondere am neuesten Titel von Obsidian Entertainment- ein schneller Stilwechsel. Diese Variierbarkeit ist auch verdammt notwendig, da man sonst die Gegner teilweise nicht besiegen würde. Ich muss beispielsweise mit einem Zauber einen Feind lähmen, um ihn dann mit einem schnellen Hieb meines Schwertes erledigen zu können. Ich kann auch Gegner einfrieren und mit einem gezielten Schuss meiner Pistole in Tausend kleine Stücke zerspringen lassen. Diese Mischung aus taktischer Planung und schnellem Handeln macht die Kämpfe spannend, abwechslungsreich und knackig. Avowed verwendet dabei ein einzigartiges Zaubersystem, bei welchem die Zauber mit Gesten oder durch bestimmte Kombinationen von Runen aktivieren werden können. Dieses System ist stark mit der Spielwelt verbunden, was mir schon nach kurzer Zeit sehr deutlich wird. Wie in vielen Rollenspielen kann ich meinen Charakter nach meinen Wünschen anpassen und die Ausrüstung verbessern. Die Fähigkeiten können nach jedem Stufenaufstieg in verschiedenen Bereichen spezialisiert werden. Das schöne dabei ist es, dass es keine direkte Klassenwahl gibt. Somit können die Spieler die unterschiedlichsten Kombinationen ausprobieren und miteinander variieren. Überall in der Spielwelt finden sich große lilafarbene Steine, bei welchen wir unser Lager aufschlagen können. In diesem Nachtlager kann ich mein volles Inventar in die Lagertruhe übertragen; das nicht mehr benötigte Equipment zerlegen und die gewonnenen Materialien für Upgrades verwenden; Gegenstände verzaubern; über dem Lagerfeuer Speisen mit unterschiedlichen Wirkungen zubereiten, das Aussehen meiner Begleiter verändern oder Gespräche führen. Avowed lässt uns völlige Freiheit bei der Wahl unseres Spielstils und der Charakteranpassung. Diese vielen Möglichkeiten sind eine tolle Sache für ein Rollenspiel. Die Frage die ihr euch eigentlich stellen müsst- wie gefallt mir das schnelle Movement von Avowed? Egal ob unser Held jetzt läuft, rutscht, klettert, springt oder feindlichen Angriffen ausweicht, alles passiert schneller als ihr es aus anderen RPGs gewohnt seid. Mir persönlich gefällt es gut und es ist eine willkommene Abwechslung zu den doch realistischeren Konkurrenten. Leider gibt es einige Bugs, wie zum Beispiel gelegentliche Abstürze oder Quest-Bugs, die dieses Spiel plagen. Ich hoffe das die Entwickler diese Art von Problemen schnell in den Griff bekommen.

In der Welt von Avowed gibt es viel zu entdecken!

Die Living Lands (übersetzt Lebenden Lande) ist die Hauptregion von Avowed und bietet viele geheimnisvolles Gebiet, welche ich natürlich erkunden möchte. Die Spielwelt ist keine Open World wie beispielsweise die in Skyrim. Vielmehr gleicht sie der Struktur eines Outer Worlds. Es gibt mehrere große Karten, die über kurze Ladebalken miteinander verbunden sind. Die Fauna ist dabei abwechslungsreich wie die Vielzahl von Kulturen, welche dort im Laufe der Zeit siedelten. Wir besuchen Wüsten, Wälder, Berge mit Seen und viele weitere schöne Gebiete. Jede Region hat ihren eigenen Charakter und Charme. Bei der Gestaltung der Welt haben sich die Entwickler von unterschiedlichen Kulturen inspirieren lassen. Die Lebenden Lande von Eora wurden von zahlreichen Völkern bevölkert und die Geschichte der Region ist von Konflikten zwischen verschiedenen Fraktionen geprägt. Dies merkt man an den vielen Ruinen, welche die Landschaft zieren und einst von alten Zivilisationen erbaut wurden. Die vielen Kriege und magischen Katastrophen haben die einstige Pracht zerstört. Die kulturellen Hintergründe der verschiedenen Völker sind tief in der Geschichte der Welt verwoben und beeinflussen auch die Erzählungen. Die verschiedenen Fraktionen, mit welchen wir im Laufe des Spiels interagieren können, haben selbstverständlich eigene Ziele und politische Ambitionen. Unsere getroffenen Entscheidungen können beeinflussen, wie sich diese Fraktionen verhalten und wie sie mit uns umgehen. Leider fühlt sich die Welt, trotz der Gegner und Geheimnissen, dennoch irgendwie leer und unbelebt an.

– Das Aedyr-Reich ist eine große und mächtige Nation, die den Großteil der Region kontrolliert. Das Reich hat seine eigenen Interessen in den Lebenden Lande. Als Gesandter dieses Reiches werden wir häufig und ungewollt in politische Spannungen verwickelt.

– Der Drachenthron ist eine mystische Fraktion, welche die Macht von Drachen und alten magischen Traditionen nutzt. Sie sind in der Region von Eora wohlbekannt und können uns als Verbündete oder als Feinde begegnen.

– Neben den großen Reichen gibt es in der Spielwelt auch kleinere Völker und Stämme. Diese haben einzigartige Bräuche, Religionen und Überzeugungen. Bei einigen dieser Stämme sind die Loyalität und Beziehungen zu den größeren Reichen ein wichtiger Teil der Dynamik.

Ein wichtiger Teil der Welt von Avowed sind die Geheimnisse und ihre vielen unentdeckte Orte. Es gibt gefühlt an jeder Ecke etwas zu entdecken. Sei es ein Schatz, eine Ruine mit magischen Artefakten, gefährliche Dungeons mit den unterschiedlichsten Gegnertypen und so weiter. Dabei kann man viele dieser Orte nur nach kleineren Rätsel betreten oder man muss sich die Umgebung zunutze machen. Zum Beispiel indem man ein explosives Fass in die Luft sprengt und die dahinterliegende Wand zum Einsturz bringt. Neben den bekannten Arealen gibt es auch unbekannte Zonen, wie etwa magische Nebelgebiete, alte Dungeons oder verbotene Wälder, in denen die Natur von dunklen Mächten durchzogen ist. Die Entwickler haben solche Point of Interests, trotz des schnellen Movements, derart geschickt platziert, so dass es zu keiner Zeit überladen wirkt. Am besten hat mir eine Schlucht, in welcher sich ein Fluss windet, gefallen und in dessen Wand die Fossilien eines gigantischen Drachen versteckt lagen. Was wird die Welt von Avowed noch preisgeben?

Quelle: Obsidian Entertainment
Avowed im Test: Dieses RPG ist bunt, schön aber auch gut?
Fazit
Avowed von Obsidian Entertainment ist ein besonderes Spiel, welches nicht jedem gefallen dürfte. Die bunte in Areale unterteilte Welt; das schnelle Gameplay; das wechseln des Kampfstils abhängig der Gegner und die reichhaltig mit Schätzen gefüllte Spielwelt, sind die besonderen Merkmale diese RPGs. Leider fühlt sich die fiktionale Welt von Eora etwas leer und unbelebt an. Wer sich jedoch nur auf die Geschichte mit seinen Charakteren und den größtenteils gut designten Quest einlassen kann, wird mit vielen erinnerungswürdigen Stunden belohnt.
Technik
90
Umfang
80
Gameplay
86
Spezifisch
73
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
schön designte Welt
viele Dialogoptionen mit späteren Konsequenzen
solide Geschichte
sympathische Begleiter
Soundtrack
Third-Person- und Egoperspektive möglich
guter Charaktereditor
schneller Wechsel zwischen den Kampfstilen
viele versteckte Schätze und Belohnungen
stabile PC-Version
Begleiter helfen im Kampf ein wenig mit
Schlechter
keine deutsche Sprachausgabe
vorm Release mit einigen Bugs
kein Fotomodus
eine gefühlt leere und unbelebte Welt
Animationen
Schwierigkeitsgrad "Normal" teilweise zu schwer
82
Wertung

Kingdom Come: Deliverance 2 im Test- Mehr Mittelalter geht nicht!

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Rollenspiele sind heutzutage groß, komplex und benötigen sehr viel Zeit zum durchspielen. Mit Kingdom Come: Deliverance hat Warhorse, das Studio hinter diesem Titel, 2018 einen Überraschungshit gelandet. Das Spiel hat in kürzester Zeit viel positive Resonanz erhalten und mit der Zeit eine große Community aufgebaut. Kein Wunder also, dass sich die Entwickler dazu entschlossen haben, eine Fortsetzung zu entwickeln. Sechs Jahre später ist es endlich soweit. Kingdom Come: Deliverance 2 steht in den Startlöchern und wir durften mit dem Test schon vier Wochen vor Release beginnen. Ist die Fortsetzung Kingdom Come: Deliverance 2 der erhoffte Hit geworden und wird es auch dem Hype gerecht?

Was bisher geschah

Wer in den Genuss von Kingdom Come: Deliverance 2 kommen möchte, muss nicht zwingend den Vorgängern gespielt haben. Zu Beginn der Geschichte durchlaufen wir eine Art Intro, welches direkt an den ersten Teil anschließt und uns in Traumsequenzen das Geschehene zusammenfasst. Dennoch möchte ich euch hier eine kleine Zusammenfassung der Geschichte aus dem ersten Teil zur Verfügung stellen, sodass ihr direkt mit dem Nachfolger durchstarten könnt.

Wir schlüpfen in die Rolle von Heinrich, dem Sohn eines Schmieds, dessen friedliches Leben durch einen brutalen Überfall zerstört wurde. König Wenzel IV. von Böhmen wird von seinem Halbbruder Sigismund gefangen genommen, welcher daraufhin dessen Ländereien plündert und die Bevölkerung terrorisiert. Heinrichs Familie wird Opfer dieses Angriffs und er selbst ist nur knapp dem Tode entkommen. Getrieben von Rache schwört Heinrich, die Verantwortlichen für den Tod seiner Eltern zur Rechenschaft zu ziehen. Er schließt sich dem Widerstand gegen Sigismund an und wird in die Intrigen und Konflikte des böhmischen Adels hineingezogen. Heinrich findet sich im Dienst von Herrn Radzig Kobyla wieder, einem Adligen, welcher den Widerstand gegen Sigismund anführt. Er arbeitet sich Stück für Stück nach oben, um ein nützlicher Diener seines Lehnsherrn zu werden, indem er Feinde aufspürt, infiltriert und vor Gericht bringt. Im Laufe des Spiels müssen wir verschiedene Aufgaben und Herausforderungen meistern. Wir lernen kämpfen, schleichen, jagen und andere Fertigkeiten, welche uns im Kampf ums Überleben helfen. Dabei treffen wir auf zahlreiche Charaktere, die uns entweder helfen oder behindern. Dazu zählen Theresa, die tapfere Müllerstochter, welche Heinrich das Leben rettet; Herr Hans Capon, einem jungen Adligen und Hitzkopf; oder Pater Godwin, einem aufgeschlossenen, aber sündigen Priester. Unsere Reise führt uns durch eine detailreiche und authentische Spielwelt Böhmens, welche in Zusammenarbeit mit Historikern aufwendig reproduziert wurde. Wir bekommen historische Orte zu sehen und lernen viele Persönlichkeiten kennen. Unsere Entscheidungen beeinflussen den Verlauf der Geschichte und stellen uns sehr oft vor einem moralischen Dilemma. Heinrich versucht, Kobyla und anderen lokalen Adligen zu helfen. Des Weiteren möchte er König Wenzel befreien, welcher von seinem Bruder Sigismund inmitten eines Bruderzwists und politischer Unruhen in Böhmen gefangen gehalten wird. Gegen den Widerstand stehen der General und Anführer des Überfalls auf Skalitz, Markvart von Aulitz; sein Spion und Intrigant Herr Istvan Toth und sein Lehrling Erik. Nach zahlreichen Scharmützeln zwischen den Widerstand und Sigismunds Truppen, wird Herr Hans Capon in Begleitung von Heinrich, als seinen Leibwächter, zur Burg Trosky geschickt. Dort sollten sie weitere Unterstützung gegen den Thronprätendenten gewinnen. Unterhalb findet ihr alle wichtigen Ereignisse des ersten Teils chronologisch und übersichtlich aufgelistet:

– Heinrichs friedliches Leben wird zerstört, als Sigismund von Luxemburg, der Halbbruder von König Wenzel IV., in Böhmen einmarschiert und Skalitz dem Erdboden gleichmacht. Heinrich kann fliehen, muss aber mit ansehen, wie seine Eltern ermordet werden.
– Heinrich schwört Rache und findet Unterschlupf bei Herrn Radzig Kobyla, einem Adligen, der sich dem Widerstand gegen Sigismund anschließt. Heinrich dient Radzig als Knappe und lernt die Grundlagen des Kampfes, der Jagd und anderer Fertigkeiten.
– Heinrich wird in ein Netz aus Intrigen und Verrat verwickelt, als er versucht, die Verantwortlichen für den Überfall auf Skalitz zu finden. Er deckt Verschwörungen auf, kämpft gegen Banditen und Söldner und trifft auf historische Persönlichkeiten wie König Wenzel und Sigismund selbst.
– Der Höhepunkt des ersten Teils ist die Schlacht um Pribyslawitz, in welcher Heinrich und die königlichen Truppen gegen Sigismunds Armee kämpfen. Heinrich spielt eine entscheidende Rolle im Kampf und trägt zum Sieg der königlichen Truppen bei.

Eine scheinbar leichte Aufgabe

Kingdom Come: Deliverance 2 setzt die Geschichte des Heinrich von Skalitz, ein paar Jahre nach dem ersten Teil, fort. Es herrscht Bürgerkrieg und Böhmen wird von diesem förmlich zerrissen. Sigismund von Luxemburg, auch bekannt als der Rote Fuchs, erhält immer mehr Verbündete, wohingegen Wenzels Gefolgschaft stets kleiner wird. Wir sind inzwischen zum Leibwächter des Adligen Hans Capon befördert worden und begleiten ihn zu Beginn der Geschichte auf eine wichtigen Mission. Der Thronstreit in Böhmen ist, wie bereits bekannt, in vollem Gange. Wir sollten einen Brief an einen umliegenden Burgherrn liefern, damit dieser auf Wenzels Seite bleibt. Leider werden wir von unserem vermeintlichen Gefolge nicht mit offenen Armen empfangen. Fremde werden nach Sonnenuntergang nicht mehr in die Burg gelassen, da Banditen in der Gegend ihr Unwesen treiben und alles plündern. Es ist für uns unmöglich, die Burg noch vor Anbruch der Dunkelheit zu erreichen, weshalb wir am naheliegenden See ein einfaches Lager aufschlagen. Bevor wir zu Abend essen, möchte Hans noch ein entspanntes Bad nehmen. Im kalten Wasser angekommen, nehmen wir den Gesang von Weibern (Hans Capons Worte) war. Hans und ich schleichen, durch den mit Schilf bewachsenen Ufer, um nur einen kleinen Blick auf die Schönheiten erhaschen zu können. Dabei wird Authentizität in Kingdom Come: Deliverance 2 groß geschrieben. Die Damen, welche selber ein Bad nehmen und ihre Wäsche waschen, singen ein tschechisches Lied. Kurz darauf ertönen Schreie aus der Richtung unseres Lagers. Die Frauen werden entdeckt und stehen kurz vor einer Vergewaltigung. Hans brüllt die Angreifer an, die Frauen können fliehen und wir haben die volle Aufmerksamkeit. Obwohl wir nicht schwimmen können, schaffen wir es auf die andere Seite des Sees. Am anderen Ufer werden wir von einem Pfeil in die Schulter getroffen und verwundet. Hans schleppt uns durch den Wald und die felsige Landschaft. Nachdem wir die Verfolger abgehängt haben, verlieren wir unser Bewusstsein. Wir wachen in Bozenas Hütte auf, welche unser beider Wunden verarztet hat. Dankbar bleiben wir ein paar Tage und machen uns schließlich mit dreckigen Lumpen auf den Weg, um unseren Auftrag zu erfüllen. Leider wird uns am Tor zur Burg Trosky kein Glauben geschenkt. Kurze Zeit darauf landen wir in einem umliegenden Dorf am Pranger, da wir in der Schenke des Dorfes einen Streit angezettelt haben. Wir streiten mit Hans und gehen vorerst getrennte Wege. Damit werden wir in die offene und gefährliche Welt von Kingdom Come: Deliverance 2 entlassen. Ich bin ehrlich. Bis ich mich einmal zurecht gefunden habe, hat es schon ein paar Stunden gedauert. Man wird schließlich ohne Hab und Gut in der Spielwelt ausgesetzt. Es hat nicht lange gedauert, bis ich mich strafbar gemacht und die Dorfbewohner beklaut habe. Irgendwie muss ich ja an Geld kommen. Und keine Sorge. Das Spiel ist keine trockene Geschichtsstunde. Es ist eher ein klassisches Action-Rollenspiel, gemischt mit historischem Kontext und einer authentischen Darstellung des Königreich Böhmen zu Beginn des 15. Jahrhunderts. Dabei dürfen wir bei der großen Spielwelt nicht das große Ganze aus den Augen verlieren- die Rache an Sigismund selbst.

Die glaubwürdige Welt von Kingdom Come: Deliverance 2

Authentizität ist den Entwicklern hinter Warhorse Studios sehr wichtig, weshalb man sich erneut bei der Gestaltung der Spielwelt besonders viel Mühe gegeben hat. Die Spielwelt ist doppelt so groß wie im Vorgänger und in zwei große Regionen aufgeteilt. Die erste Karte, welche wir zu Beginn der Story bereisen dürfen, besteht aus der Mittelgebirgslandschaft Český ráj (Böhmisches Paradies). Auf dieser gibt es viele Wälder und mehreren kleineren Siedlungen. Dadurch erinnert sie mich sehr stark an die Hauptkarte aus Kingdom Come: Deliverance. Die zweite Karte wiederum, welche circa 80 Kilometer östliche von Prag liegt, besteht aus Kuttenberg einer richtigen Stadt. Diese Stadt wird von sehr vielen NPCs bevölkert, wodurch sie belebt und glaubwürdig wirkt. Jeder einzelne NPC hat einen individuellen Tagesablauf spendiert bekommen, welchem er nachgeht. Manche gehen vor der Arbeit noch zum morgendlichen Gebet, einige erledigen den Einkauf, andere wiederum kochen ein köstliches Gericht, oder nehmen ein Getränk in der nahegelegenen Taverne ein. Ganz amüsant finde ich die unterschiedlichen Gespräche zwischen den Leuten. Die Dialoge sind nicht gerade tiefgründig, geben aber ab und zu einige Informationen zu einer Quest sowie der Umgebung preis. Die Welt von KCD 2 ist dynamisch und reagiert auf unsere Aktionen. Die von uns getroffenen Entscheidungen haben Konsequenzen, weshalb jede Antwort gut abgewogen werden soll. Die Konsequenzen müssen nicht direkt, sondern können auch viel später stattfinden. Seid ihr ein Spieler bei dem alles perfekt sein muss, werdet ihr mit diesem Rollenspiel nicht glücklich werden. Denn die Konsequenzen eurer Handlungen sind, wie im echten Leben auch, nicht absehbar. So wie im Vorgänger auch, legt der zweite Teil ebenfalls viel Wert auf Realismus, was man nicht nur an der Darstellung sondern auch am Gameplay merkt. Ich muss regelmäßig Nahrung zu mir nehmen, schlafen und meine Ausrüstung pflegen. Kämpfe sind herausfordernd und erfordern sehr viel Geschick sowie Taktik. Da es aus der Zeit nicht viele Quellen gibt, hat Warhorse sehr viel mit Experten zusammengearbeitet und die fehlenden Stücke mit eigener Fantasie gefüllt. Selbstverständlich haben die Entwickler versucht dabei so akkurat wie möglich zu sein. Hier ein kleines Beispiel. Die Silber-Bergwerkstollen unterhalb von Kuttenberg sind auch im Spiel enthalten und normal begehbar. In Wirklichkeit können diese Gänge nur kriechend bewältigt werden. Die Kombination aus historischer Genauigkeit, lebendiger Welt und realistischem Gameplay erzeugt eine hervorragende Immersion, welche ich nur selten in einem Spiel erfahren habe. Kingdom Come: Deliverance 2 hat mich förmlich in seine Welt hineingezogen und die Zeit wie im Flug vergehen lassen. Die weiterentwickelte CryEngine sorgt zudem für eine beeindruckende Grafik mit detaillierten Umgebungen und realistischen Charaktermodellen. Lediglich die Mimik und die Animationen der Menschen könnte noch feiner sein. Die Testversion läuft auf meinem System (i5-14400F, Nvidia GeForce RTX 4060 und 32 GB RAM) ohne größere Probleme. Mit einer 1440p Auflösung, hohen bis mittleren Details und aktivierten DLSS, liegt die Bildwiederholrate bei stabilen 70 bis 100 FPS. Leider gab es in meiner Testphase bis zum Release noch einige Bugs. Ab und zu bewegte sich der Mund der Charaktere, aber es kam kein Ton heraus. Ebenfalls ärgerlich- statt der eingestellten deutschen Vertonung, konnte ich nach rund 25 Stunden, trotz mehrmaligem herunterladen des Sprachpakets, nur noch die englische Synchronisation verwenden. Ich musste die Sprache in den Steameinstellungen des Spiels manuell anwählen.

Das mittelalterliche Böhmen verdient eure Zeit!

Wollt ihr in eine Welt eintauchen, in der die Zeit langsamer fließt? Ein Rollenspiel erleben, welches die Entschleunigung zelebriert und euch einlädt, die Reise in eurem eigenen Tempo zu genießen? Dann habt ihr mit Kingdom Come: Deliverance 2 das richtige Spiel gefunden. Hier können wir den Stress und die Hektik, wie es in manch anderen Rollenspielen ist, vergessen. Dabei erkunde ich in aller Ruhe die Welt, knüpfe Beziehungen und schreibe meine eigene Geschichte. Zwischen den Kämpfen genieße ich die Schönheit der böhmischen Landschaft und die Gespräche zwischen den Charakteren. Kingdom Come: Deliverance 2 schafft ein noch tiefergehendes und umfassenderes Mittelaltererlebnis als sein Vorgänger. Doch was kann man alles erleben und tun? In der gut inszenierten und schön erzählten Geschichte, treffen wir auf viele bekannte Charaktere. Zum durchspielen benötigt man zwischen 80-100 Stunden, abhängig des Spielstils und wie viele Nebenquests ihr erledigt. Wer sich lediglich auf die Hauptquest konzentriert, wird um die 50 bis 60 Stunden benötigen. Die Entwickler haben insgesamt fünf Stunden an Zwischensequenzen produziert, welche die Story cineastisch vorantreiben. Viele Quests bieten auch mehrere Lösungsansätze, was sehr erfrischend ist. Jedoch könnte das Spiel den Spieler etwas mehr an die Hand nehmen und leiten. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Punkt einige stören dürfte. Mich persönlich hat es nicht gestört, da mir nur ein paar Ansatzpunkte in der Spielwelt reichen und ich mir die Abenteuer selber suche. Zum Beispiel müssen wir in einer Aufgabe das gestohlene Pferd eines betrunkenen Jägers finden. Nahegelegene Banditen sollen dafür verantwortlich sein und er verspricht uns, nach erfolgreicher Rettung, eine beträchtliche Belohnung. Soll ich in der Nacht das Banditenlager angreifen oder doch bei Tage mein Glück im offenen Kampf versuchen? Ich entschied mich für letzteres und habe versucht die Feinde einzeln auszuschalten. Leider klappte diese Taktik nur bei der ersten Wache und der nachfolgende hat sofort Alarm geschlagen. Das Kampfsystem ist im Gegensatz zum Vorgänger etwas leichter geworden, aber immer noch sehr knackig. Egal ob mit Schwerter, Äxte oder Bögen, ich muss abwechselnd Angriffe blocken, ausweichen und zuschlagen. Dabei darf ich nicht die anderen Feinde aus den Augen lassen und auf Abstand halten. Meine Fähigkeiten kann ich im Kampf durch Training und Erfahrung verbessern. Des Weiteren kann ich nach jedem Stufenaufstieg Punkte in Kategorien wie Redekunst, Schlösserknacken, Alchemie, Wissenschaft, Reiten, Kampf etc. verteilen. So werde ich mit der Zeit immer ein wenig stärker oder klüger. Dabei könnt ihr euch die Vorstellung eines Helden à la Geralt von Riva aus den Kopf schlagen, da jede Unachtsamkeit bestraft wird und Verletzungen Zeit zum Heilen benötigen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals die offene Welt loben. Es ist eine detailreiche und authentische mittelalterliche Welt mit Wäldern, Dörfern, Burgen und Städten. In regelmäßigen Abständen kann ich versteckte Orte, Schätze und Geheimnisse entdecken. Beim Reisen kommt es immer wieder zu Zufallsereignissen, die sich nicht wie Füllstoff anfühlen. Um Geld zu verdienen, kann ich Wild jagen, Kräuter sammeln, Tränke brauen, verschieden Handwerke (zum Beispiel Schmieden, Kochen, Alchemie etc.) erlernen und damit Handel treiben. Nach einigen anfänglichen und schweren Stunden im Spiel erhaltet ihr euer Pferd wieder, was das Reisen erheblich angenehmer macht. Sollte euch das noch immer nicht genug sein, könnt ihr in Minispielen wie Würfeln, Kartenspielen, Turnieren und anderen Veranstaltungen euer Glück versuchen. Solltet ihr einmal einen beschwerlichen Tag in Kingdom Come: Deliverance 2 haben, könnt ihr diesen in einer Taverne bei einem Humpen Bier ausklingen lassen. Dieses Spiel bietet eine riesige und immersive Spielwelt mit unzähligen Möglichkeiten. Mehr Mittelalter geht nicht.

Wie geht es mit Kingdom Come: Deliverance 2 nach dem Launch weiter?

Der Release des Spiels markiert den Beginn einer einzigartigen Reise durch das mittelalterliche Böhmen, welche im Laufe des Jahres 2025 mit einer Reihe zusätzlicher kostenloser und kostenpflichtiger Inhalte bereichert werden wird. Von Pferderennen und dem Hardcore-Modus bis hin zum Erlernen der Schmiedekunst und neuen Quests gibt es für uns viel, worauf wir uns freuen können. Warhorse Studios und PLAION haben bereits Details zur Post-Launch Roadmap von Kingdom Come: Deliverance II enthüllt. Zu den saisonalen Highlights gehören:

– Frühling: Hier kann man sich auf eine Reihe von kostenlosen Updates freuen, wie z. B. die Einführung eines Barbier-Features, mit welchem man das Aussehen des Hauptcharakters Heinrich anpassen kann, einen Hardcore-Modus für diejenigen, die eine größere Herausforderung suchen, und Pferderennen, bei denen man seine Reitkünste verbessern und versteckte Überraschungen entdecken kann.

– Sommer: Begegnungen mit dem Tod – Bei diesem Abenteuer hilft Heinrich einem rätselhaften Künstler mit einer dunklen Vergangenheit. In den Ländereien von Kingdom Come: Deliverance II muss man sich gefährlichen Begegnungen stellen und ein Netz aus Intrigen entwirren.

– Herbst: Das Erbe der Schmiede – Hier wird Heinrich mit seinen Wurzeln konfrontiert und ergründet das Vermächtnis seines Adoptivvaters Martin. Während man die einst berühmte Schmiede restauriert und sein Können in der Kunst des Schmiedens unter Beweis stellt, deckt man eine vergessene Geschichte aus der Vergangenheit auf.

– Winter: Mysteria Ecclesia – Im Kloster Sedletz gibt es zahlreiche Intrigen. Heinrich wird mit einer verdeckten Mission beauftragt und muss verborgene Wahrheiten aufdecken und sich durch ein Labyrinth widerstreitender Interessen navigieren.

Neben diesen Erweiterungen wird es auch eine Reihe von kostenlosen „Quality of Life“-Updates geben, um das Spielerlebnis weiter zu verbessern. Wir können gespannt sein.

Kingdom Come: Deliverance 2 im Test- Mehr Mittelalter geht nicht!
Fazit
Warhorse Studio hat mit Kingdom Come: Deliverance 2 einen würdigen Nachfolger veröffentlicht, welcher die Stärken des Vorgängers ausbaut und gleichzeitig neue Akzente setzt. Die Story ist gut inszeniert, das Kampfsystem bleibt fordernd, es gibt viel zu tun und die Spielwelt ist wunderschön designt. Lediglich die KI könnte etwas besser sein, der Spieler darf etwas mehr an die Hand genommen und ein paar Bugs müssten noch entfernt werden. Wer sich auf die Herausforderungen des mittelalterlichen Lebens einlassen kann, wird mit einem unvergesslichen Spielerlebnis belohnt!
Technik
90
Umfang
94
Gameplay
86
Spezifisch
89
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
Steigerung beim Design der Spielwelt
doppelt so groß wie sein Vorgänger
authentisches mittelalterliches Leben
Story
interessante Charaktere
forderndes Kampfsystem
vielfältige Quests
Nebenaufgaben
Spieldauer von bis zu 120 Stunden
Charakterentwicklung
mehrere Lösungsansätze zur Erfüllung der Quests
graphische Präsentation
Spielversion ohne große Probleme
5 Stunden Zwischensequenzen
es gibt viel zu tun (Turniere etc.)
Motion Capture
Soundtrack
Vertonung (Deutsch und Englisch)
Schlechter
KI könnte etwas klüger sein
Spieler dürften etwas mehr an die Hand genommen werden
noch einige Bugs und Glitches vorhanden
Animationen und Mimik
90
Wertung

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