Star Wars: Squadrons im Test

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Das Spiel, das eigentlich der nächste Multiplayer-Hit hätte werden sollen, entpuppt sich überraschenderweise als echte Singleplayer-Granate. Der Mehrspieler-Modus hingegen fällt eher durchschnittlich aus. Wer auf der Suche nach einem großartigen VR-Spiel ist, kann aber jedenfalls nichts falsch machen. Star Wars: Squadrons sorgt im Test für eine Achterbahn der Gefühle.

Falsche Erwartungen

Star Wars-Spiele sorgen immer wieder für Aufruhr. Entweder, weil sie sich wie Jedi Fallen Order als kleine Meisterwerke entpuppen oder wie bei Battlefront 2 für Enttäuschungen sorgen. In diesem Fall erleben wir irgendwie beides. Einerseits bin ich von Star Wars: Squadrons begeistert, da es mich für einige Stunden im Rahmen der Singleplayer-Kampagne vor den Bildschirm fesselt, andererseits bin ich enttäuscht, da ich anschließend nach ein paar Runden Multiplayer die Lust verloren habe, weiter zu spielen.

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Bild: EA

Rebellen und Imperium

Star Wars: Squadrons lädt uns ein, in die Cockpits intergalaktischer Raumschiffe zu steigen und in den Krieg zu ziehen. Der eigentliche Krieg ist dabei aber fast Nebensache. Wir spielen nicht einen Helden, der die Welt retten muss. Wir spielen Mal auf der Seite des Imperiums und dann wieder für die Rebellen. Wir steuern pro Seite vier verschiedene Fluggeräte aus vier Klassen: Allrounder (X-Wing, TIE-Fighter), schneller Flitzer (A-Wing, TIE Interceptor), schwere Bomber (Y-Wing, TIE Bomber) und Support-Schiffe (U-Wing, TIE Reaper).

Überblick behalten

Wer das Tutorial überspringt, wird es anfangs sehr schwer haben – vor allem auf der höheren Schwierigkeitsstufe. Wer möchte, kann in Star Wars: Squadrons nämlich so gut wie alle digitalen Anzeigen ausschalten und sich ausschließlich auf die analogen Anzeigen im Cockpit verlassen. Hier muss man aber wissen, welche Anzeige wofür steht. Schließlich gibt es unterschiedliche Taktiken, die in den Kämpfen zu unterschiedlichen Zeiten sinnvoll sind. Wer die Energie des Schiffes gezielt zwischen Schub, Feuer und Schild aufteilt, hat es wesentlich leichter Gegner zu bekämpfen, schnell aus brenzligen Situationen zu entkommen und siegreich aus einem Duell hervorzugehen.

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Bild: EA

6 Stunden Kampagne

Die Story von Star Wars: Squadrons schließt an die Schlacht von Endor und die Zerstörung des zweiten Todessterns an. Für jede der beiden Seiten (Imperium und Rebellen) muss man sich einen eigenen Charakter erstellen, den man anschließend durch die 14 Story-Missionen führt. Dabei kann man von einer Spieldauer von ca. 6 Stunden ausgehen. Fortbewegen kann man sich außerhalb der Flieger jedoch nicht. Die Zwischensequenzen sind meist animiert, die Story erzählt sich nebenbei und spielt auch eigentlich keine Rolle. Viel wichtiger ist das Gameplay. Und das hat es auch in sich. In den Missionen müssen wir unterschiedliche Aufträge wie Eskort-Aufträge, Dog-Fights und große Raumschlachten bewältigen. Dank toller Inszenierung, atmosphärischem Sound und moderner Grafik tauchen wir spürbar in das Geschehen ein und erleben die Hektik eines gigantischen galaktischen Kriegs hautnah. Dabei kann es zwischenzeitlich auch ganz schön chaotisch zugehen. Wer nicht aufpasst verliert den Überblick und weiß gar nicht mehr, wo das nächste Ziel zu finden ist.

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Bild: EA

VR-Modus der pfeift

Star Wars: Squadrons kann komplett in VR gespielt werden. Wer eine VR-Brille wie die HTC Vive, Valve Index, Oculus Rift oder PSVR besitzt, bzw. seine Oculus Quest mit Hilfe eins Kabels via Oculus Link mit dem PC verbinden kann, sollte den VR-Modus unbedingt ausprobieren. Die Immersion funktioniert hervorragend, das Schwindelgefühl bleibt weitestgehend aus. Virtual Reality und Weltraum passen einfach zusammen. Der Übergang vom normalen in den VR-Modus klappt außerdem schnell und einfach.

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Bild: EA

Zwei Multiplayer-Modi

Im Multiplayer stehen zwei verschiedene Spielmodi zur Auswahl. Im Luftkampf stehen 5v5-Dogfights auf dem Programm, wo verschiedene Raumschiffe ihre individuellen Fähigkeiten ausspielen. Wie immer gilt: Spielt man mit einem geschlossenen Squad, mit dem man sich nebenbei in Discord abspricht, steigen die Siegchancen. Bei den Flottenkämpfen kämpfen zwei Teams mit je fünf Spielern in großen Schlachten gegeneinander. Das Ziel ist die Erfüllung verschiedener Ziele an mehreren Schauplätzen. Wird das ein Flaggschiff zerstört, ist die Partie vorbei. Das Schöne: Star Wars: Squadrons unterstützt Crossplay. Wer lieber alleine spielen will, aktiviert Bots.

Star Wars Squadrons im Test
Star Wars: Squadrons im Test
Fazit
Anders als erwartet spielt Star Wars: Squadrons seine großen Stärken nicht im Multiplayer-Modus ist. Hier gibt es nur zwei Modi, die zwar unterhaltsam zu spielen sind, aber auch schnell langweilig werden. Die große Stärke ist der authentische Singleplayer. Die Kampagne ist spannend und packend inszeniert und sollte unbedingt auch in VR ausprobiert werden. Außerdem positiv: Es gibt zwar Währungen im Spiel, diese können aber nicht mit echtem Geld gekauft werden und man kann sich damit nur Inhalte freischalten, die optische Änderungen mit sich bringen.
Technik
90
Umfang
75
Gameplay
90
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
VR-Modus
Inszenierung
Beide Seiten spielbar
Hoher Schwierigkeitsgrad (optional)
Schlechter
Story nebensächlich
Wenig Multiplayer-Umfang
86
Wertung

Gregor Lorbekhttps://zock-around-the-clock.com/author/gregor/
Meine Gamer-Karriere begann damals auf dem guten alten N64. Irgendwann bin ich dann auf den PC umgestiegen. Mit diesem Blog habe ich es mir ermöglicht, etwas mehr als gedacht aus meinem Hobby zu machen 🙂

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