Don’t Starve: Giant Edition

Überleben. Besser kann man Don’t Starve nicht beschreiben. Der Wissenschaftler Wilson strandet unfreiwillig in einer anderen Dimension und muss dort seine Umgebung erkunden, um nicht zu verhungern oder durchzudrehen. Das Action-Adventure erschien ursprünglich 2013 für Steam, im folgenden Jahr für PlayStation 3, PlayStation 4 und PlayStation Vita, und diesen Juni für Wii U als Don’t Starve: Giant Edition, die den Download Content Reign of Giants inkludiert. Was die Wii U Version sonst noch so zu bieten hat, könnt ihr in unserem Review zum Spiel erfahren.

In Don’t Starve geht es vor allem darum alle Ressourcen zu nutzen, die man in der unmittelbaren Reichweite finden kann. In Don’t Starve gibt es (fast) keine weiteren Versuche. Stirbt man, weil man zum Beispiel verhungert oder keine Lebensenergie mehr hat, ist das Spiel vorbei, und man muss von vorne beginnen. Umso mehr achtet man dementsprechend auf Gefahren. Gerade wenn man einige Tage oder Wochen überlebt hat, ist die Motivation umso größer nicht die Radieschen von unten zu sehen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es auch. Wie man in Don’t Starve überlebt ist schwierig zu verallgemeinern, oft gilt es Kosten und Nutzen von Risiken abzuwiegen. Don’t Starve besitzt auf jeden Fall einen knackigen Schwierigkeitsgrad.

Fast von Fröschen getötet …

dsold01Mein erster Tag in Don’t Starve begann harmlos. Ich sammelte Zweige, Steine, Blumen, Beeren, und konnte schon sehr bald meine ersten Werkzeuge herstellen. Ich fällte Bäume mit einer Axt, baute Steine ab mit einer Spitzhacke, und aß Beeren um meine Energie aufzufüllen. Mein erster Tag verging schnell, ich überlebte, und die Nacht brach herein. Ich starb. Ein Feuer in der Nacht hält einen nicht nur warm, sondern auch böse Kreaturen fern, die mich offenbar zum Fressen gern hatten. Mein zweiter Durchgang verlief deutlich besser. Wieder wurden zahlreiche Dinge gesammelt, diesmal um einiges gezielter als beim ersten Mal, und ich spielte das Spiel so sicher wie möglich. Ich stellte immer mehr Gegenstände her. Doch erst attackierte ich einen Frosch, dessen vier Geschwister gar nicht begeistert von meinem Angriff waren, und mich relativ lange verfolgten und mir einiges an meiner Energie raubten. Nicht sehr viel später war ich leider immer noch unbewaffnet und konnte mich nicht einmal mehr tagsüber ausreichend verteidigen. Mein Abenteuer war auch dieses Mal vorüber.

Bauen, bauen bauen!

ds10In Don’t Starve gibt es viel zu entdecken, verschiedene Umgebungen wollen erkundet, und neue Materialien schreien danach verarbeitet zu werden. Als Spieler hat man jeweils ein Menü für eingesammelte Ressourcen, wie Essbares oder andere Rohstoffe, und ein anderes Menü, das einen kombinierbare Objekte bzw Baupläne dieser anzeigt. Die Kombinationsmöglichkeiten sind vielfältig, und dementsprechend spannend ist es auch zu versuchen immer wieder neue Gegenstände zu bauen. Das Sammeln der Rohstoffe kann allerdings auf Dauer auch sehr langweilig werden, wenn auch innerhalb eines Durchgangs die Umgebung, die bei jedem neuen Versuch zufällig generiert wird, sehr stark mitbestimmt, wie man sich als Gestrandeter verhält. Die Zufallserstellung der Spielwelt kann angepasst werden, sodass die Tage eher länger sind, oder dass es weniger oft regnet. Auch weitere Änderungen in den Einstellungen können einen das Abenteuer leichter, schwerer oder einfach anders machen. Wer ein neues Spiel beginnt, hat auch die Möglichkeit neue Charaktere auszuwählen – zumindest wenn diese bereits freigespielt wurden. Die Charaktere haben hierbei jeweils andere Vor- und Nachteile, so ist zum Beispiel der Anfangscharakter Wilson eher ein Allrounder, während Willow zwar ein praktisches Feuerzeug besitzt, aber im Wahnsinn auch gerne mal Dinge in ihrer Umgebung anzündet. Der superstarke Wolfgang kann zwar gut zuschlagen, braucht aber auch mehr zu essen, und eigentlich fürchtet er sich vor Monster und der Dunkelheit.

Gamepad als Übersichtskarte

ds13Die Steuerung mittels Controller funktioniert grundsätzlich ganz gut, Personen die Don’t Starve vorher am PC mit Maus und Tastatur gespielt haben, werden aber sicherlich etwas Eingewöhnungszeit benötigen. Auf dem Touchbildschirm des Gamepads könnt ihr wahlweise die Karte des Spiels sehen, oder direkt den TV-Bildschirm streamen, zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten mit dem Stylus bietet das Spiel allerdings nicht an, obwohl man sich vorstellen hätte können, dass dies bei Don’t Starve eventuell gut funktioniert hätte. Da ich Don’t Starve gelegentlich auch mal nur zwischendurch spielte, war das reine Spielen am Gamepad eine sehr positive Ergänzung. Doch die Wii U Version bietet nicht nur Off-TV Play, sondern beinhaltet außerdem den DLC Reign of Giants. Dieser beinhaltet die namensgebenden Riesen, neue Charaktere, verschiedene Pflanzen, Gegner, Items und einiges mehr.

Wie ein psychedelischer Tim Burton …

ds16Der Grafikstil wirkt wie eine Homage an verschiedenster Tim Burton Filme. Die Welt ist düster, die Atmosphäre der Umgebung wirkt morbid und verfallen. Man fühlt sich alleine. Die Optik wird dem Spiel gerecht, und die Musik unterstützt und vollendet die bedrückende Stimmung. Auf eine Sprachausgabe wird verzichtet, stattdessen werden verschiedenster Instrumente benutzt, um die Stimmen der Charaktere darzustellen, was manche eventuell an die Erwachsenen aus Peanuts erinnert.

Don’t Starve: Giant Edition
ds_title Wertung der Redaktion:

78/100

  • Publisher: Klei Entertainment
  • Getestet auf: Wii U
  • Preis: 15€
  • Reviewed von: Florian Nichtawitz

Am 14. August 2015

18/20 Technik + morbide Optik
+ Off-TV Play
+ Animationen und Grafiken sind detailreich, stimmig und skuril
+ Musik ergänzt die Atmosphäre

- nur englisch
17/20 Umfang + sich automatisch generierende Welten
+ viele Sammelobjekte, Materialien und Möglichkeiten diese zu nutzen

+ DLC Reign of Giants automatisch dabei
- mit einer Story und einem konkreten Ziel könnte das Spiel noch länger fesseln
15/20 Gameplay + hoher Schwierigkeitsgrad, der motiviert
+ verschiedene Charaktere spielen sich jeweils auch anders
+ Welten-Generierung ist anpassbar
+ viel zu entdecken
- auf lange Sicht ist das Sammeln gleicher Objekte etwas zu monoton
- Kampfsystem hat Verbesserungspotential
28/40 Spezifisch + Stimmen alá ‚Peanuts‘ (+8)
+ Tim Burton Bonus (+12)
+  dargestellte Umwelt samt Jahreszeiten und Wetter sind gelungen (+8)
- ein Koop-Modus wäre gerade bei einer Konsole eine tolle Ergänzung gewesen (-5)
- jeder Neuanfang ist etwas eintönig (-7)

Fazit: [rating itemreviewed=“Don’t Starve: Giant Edition“ rating=“78″ reviewer=“Florian Nichtawitz“ dtreviewed=“14.08.2015″ best=“100″ worst=“0″]Don’t Starve hat mich gut unterhalten, und ich kann mir gut vorstellen, dass ich das Survival-Spiel auch in Zukunft zwischendurch spielen werde. Die Optik und Akkustik sind aufeinander abgestimmt und versetzen den Spieler in die gewollt depressive Atmosphäre. Der Schwierigkeitsgrad von Don’t Starve ist hoch, trotzdem kann einen das Spiel vor allem am Anfang sehr überzeugen, doch auch später gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Für viele könnte allerdings die tägliche Suche nach Nahrung und Rohstoffe zu monoton und langweilig sein. Die Wii U Version kann man dank dem integrierten DLC Reign of Giants und der Möglichkeit des Off-TV Play empfehlen. Don’t Starve: Giant Edition ist ein gelungenges Gesamtpaket, und solltet ihr das Spiel noch nicht in eurer Sammlung haben, sollte die Wii U Version auf jeden Fall eine Überlegung wert sein.[/rating]

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