Pokémon: Let’s Go, Pikachu! im Test

Pokemon Let's Go Geld bekommen
Quelle: Nintendo
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Es gibt Spiele, an die erinnert man sich ein Leben lang. Pokémon ist eines davon und es ist nicht übertrieben zu sagen, dass dieser Titel meine Kindheit geprägt hat. Das Ganze liegt nun mittlerweile schon mehr als ein Jahrzehnt zurück und die 8. Generation lässt leider noch bis 2019 auf sich warten. Um die Wartezeit der Fans zu verkürzen, hat Nintendo am 16. November 2018 „Pokémon: Let’s Go, Pikachu!“ und „Pokémon: Let’s Go, Evoli!“ – die Unterschiede sind schnell erklärt – für die Nintendo Switch veröffentlicht. Diese beiden Teile sind eine grafisch überarbeitete Neuauflage von Pokémon Gelb. Wie sich das Remake schlägt und ob sich ein Kauf lohnt, erfährt ihr in unserem Test.

Gleiches Abenteuer, neues Fangsystem

Inhaltlich sind beide Editionen gleich mit der gelben Edition. Erneut beginnt unser Abenteuer in Alabastia, einem kleinen Dorf in Südwesten der Kanto-Region. Als wir das richtige Alter erreichen, begeben wir uns auf die lange Reise um der größte Pokémon-Meister der Welt zu werden. Doch bevor wir loslegen können, müssen wir Professor Eich aufsuchen, um unser erstes Pokémon zu erhalten. Da wir Pokémon Gelb gespielt haben, wissen wir, dass Professor Eich nicht in seinem Labor ist. Deshalb gehen wir direkt Richtung Norden, um im hohen Gras von ihm aufgehalten zu werden. Die erste Überraschung – der Professor steht selbst im hohen Gras und redet mit drei Taubsis. Als er sich umdreht und mit uns zu reden beginnt, taucht plötzlich ein wildes Pikachu auf, welches direkt vor uns stehen bleibt. Pikachu schaut uns direkt in die Augen und da war es schon geschehen. Beidseitig war Sympathie vorhanden.

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Die perfekte Gelegenheit für uns, um das neue Fangsystem zu erlernen. Jeder der Pokémon Go spielt oder gespielt hat, weiß auch wie das System funktioniert. Um das gesichtete Pokémon einfangen zu können, muss der Ring, welcher um das Pokémon schwebt, die Größe des Pokéballs erreichen (die Hälfte der ursprünglichen Ringgröße). Außerdem sollten wir den Ball möglichst mittig platzieren, was durch die teils sehr unpräzisen Würfe mit den Joy-Cons etwas nervig sein kann. Der Handheld-Modus ist für mich der einzige Weg der Bewegungssteuerung etwas zu entgehen. Das Pikachu ist unser und nun steht einem spannenden Abenteuer nichts mehr im Wege.

Gewohnheit ade!

Durch das neue Fangsystem musste ich meine alte Gewohnheit, Pokémon nur einmal fangen, schnell über Board werfen. In den beiden Teilen des Remakes ist des Weiteren das Levelsystem verändert worden. Neben den üblichen Kämpfen gegen andere Trainer, Coaches und Arenaleitern, erhält unser Team zusätzliche Erfahrungspunkte durch das Fangen von wilden Pokémon. Klingt komisch, ist aber eine nette und erfrischende Abwechslung zum traditionellen Kämpfen.

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Je schneller und erfolgreicher wir das Pokémon fangen, desto mehr Punkte gibt es. Ich war anfangs sehr skeptisch, ob sich dieses System gut in das Spiel integrieren lassen würde. Meine anfängliche Skepsis war unbegründet und löste sich nach den ersten Spielstunden in Luft auf. Die Entwickler haben gekonnt die Spielwelt und ihre Charaktere an das neue Prinzip angepasst. So begegnet man Trainer, welche mit uns tauschen wollen, oder uns bei beispielsweise 30 gefangenen Wesen mit einem Pokémon belohnen. Dies ist für mich ein zusätzlicher Anreiz so viele Pokémon wie nur möglich zu besitzen. Sollten sich zu viele Pokémon in unserer Fangbox befinden, die wir ständig bei uns tragen, dann können wir doppelte Exemplare an Professor Eich schicken. Als Belohnung bekommen wir Früchte sowie diverse Bonbons für die Jagd und den Kampf spendiert.

So schön und lebendig war die Kanto-Region noch nie

Habe ich schon erwähnt das das Remake richtig gut aussieht? OK, dann mache ich das jetzt. Wer wie ich die Vorgänger auf dem Handheld gespielt hat, wird von der überarbeiteten Grafik positiv überrascht sein. Wer hätte gedacht das Pokémon so gut aussehen kann? Die Texturen sind knackig scharf und die Welt wurde liebevoll überarbeitet. Die Framerate ist sowohl im Handheld-Modus bei 720p als auch im Dock-Modus bei 1080p stets stabil. Das einzige was mich etwas gestört hat ist, dass alle Charaktere noch immer nur in der Gegend herumstehen. Kleine niedliche Animationen mit witzigen Kommentaren wären die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen und hätten die Welt lebendiger wirken lassen. Der Soundtrack weckt in mir nostalgische Gefühle, wurde instrumental neu aufgenommen und passt sich perfekt ins Spiel ein.

Eine weitere schöne Neuerung ist, dass die wilden Pokémon nicht mehr plötzlich im hohen Gras auftauchen, sondern frei und zu jederzeit sichtbar, in der Welt umherlaufen. Somit gehören die Zufallskämpfe der Vergangenheit an. Wenn wir ganz ehrlich sind, dann haben diese Zufallskämpfe eigentlich nur genervt. Einige dieser Wesen werden von einer rötlichen Aura umgeben und bescheren uns zusätzliche Erfahrungspunkte, sobald sie einfangen werden.

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Es ist außerdem toll, dass VMs wie beim früheren Ableger, keine Attacken-Slots mehr blockieren. Unser Pikachu erlernt von verschiedensten Bewohnern der Kanto-Region die unterschiedlichsten Geheimtechniken. Spaltschnitt (früher Zerschneider), Himmelsritt (früher Fliegen), oder Wellenspurt (früher Surfer) können nach und nach erlernt werden. Um beispielsweise die Geheimtechnik „Himmelsritt“ erlernen zu können, müssen wir auf der Straße einen Wissenschaftler ansprechen und uns seine Erfindung erklären lassen. Hätten wir dies nicht getan, dann müssten wir im späteren Spielverlauf zurückkommen und diese erst dann erlernen. Das ist mitunter ein Grund, warum ich jeden anspreche, um ja nichts zu verpassen.

Welche Steuerung darf es sein?

Es gibt einige Möglichkeiten um „Pokémon: Let’s Go, Pikachu!“ und „Pokémon: Let’s Go, Evoli!“ zu spielen. Die für mich beste Option ist der Handheld-Modus. Zwar ist die Bewegungssteuerung auch hier aktiviert, aber das Anvisieren der Pokémon geht viel präziser von der Hand, als bei den Joy-Cons. Möchten wir ein Taschenmonster fangen, dann müssen wir die Switch in Richtung des Pokémons bewegen und den Pokéball werfen.

Zum ersten Mal haben die Entwickler von Game Freak einen Koop-Modus integriert. Wir können gemeinsam mit einem Freund an einem Bildschirm (sowohl im Dock- als auch im Tabletop-Modus) ein Abenteuer erleben. Jeder bekommt einen der vorhandenen Joy-Cons in die Hand und schon kann es losgehen. Schade ist nur, dass sich der zweite Spieler außerhalb des Bildschirms bewegen kann. Könnte so etwas nicht zu chaotischen Situationen führen? Dafür werden die Kämpfe leichter und die Chancen ein Pokémon zu fangen deutlich erhöht.

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Wer sich einen Pokéball Plus leisten möchte, der kann das Remake auch wie ein richtiger Pokémon-Trainer spielen. Der Kostenpunkt für diese Steuerungsoption liegt bei ca. 50€ und beinhaltet ein exklusives Mew. Das Pokémon könnt ihr in den Optionen unter „Kommunikation“ aus dem Pokéball in euer Team transferieren. Ein weiteres Feature ist, fängt ihr mit dem Pokéball ein Pokémon, dann ertönt das jeweilige spezifische Geräusch des Taschenmonsters. Des Weiteren erfüllt der Controller die selben Funktionen wie das Armband „Pokémon Go Plus“. Spielt ihr Pokémon: Let’s Go und Pokémon Go und sammelt ihr zudem gerne Pokémon Merchandise, dann bietet euch der Pokéball Plus das beste Preis/Leistungsverhältnis.

Pokémon Go und der Poké-Park- eine gute Kombination?

Pokémon Go ist eine toller Zeitvertreib für unterwegs, doch nach einiger Zeit blieb bei mir die Motivation aus. Wem es genauso geht und sich „Pokémon: Let’s Go, Pikachu / Evoli!“ gekauft hat, beziehungsweise es sich noch kauft, der wird womöglich erneut anfangen Pokémon Go zu spielen. Alle Taschenmonster der 1.Generation, welche ihr unterwegs fangt, könnt ihr auf die Nintendo Switch übertragen.

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Habt ihr insgesamt 25 gleiche Pokémon, dann könnt ihr im Poké-Park ein Minispiel starten. Das Ziel des Minispiels ist es, alle 25 Pokémon innerhalb von drei Minuten ins Ziel zu bringen. Habt ihr die Aufgabe erfolgreich absolviert, dann bekommt ihr Bonbons als Belohnung. Eine nette Abwechslung zum Alltag eines Pokémon-Trainers, aber extra dafür so viele zu fangen, macht für mich keinen Sinn. Es gibt einfachere Wege und Mittel um an die beliebten Bonbons zu kommen. Im Großen und Ganzen ist die Verknüpfung von Pokémon Go mit dem Poké-Park eine tolle Idee, vor allem wenn man seine Sammlung schneller komplettieren möchte.

Pokemon Let's Go Geld bekommen
Pokémon: Let’s Go, Pikachu! im Test
Fazit
Pokémon: Let’s Go, Pikachu! ist inhaltlich gleich mit der gelben Edition und erneut beginnt unser Abenteuer in Alabastia, einem kleinen Dorf in Südwesten der Kanto-Region. Unser Ziel - der größte Pokémon-Meister der Welt zu werden. Jeder der Pokémon Go spielt oder gespielt hat, weiß auch wie das neue Fangsystem funktioniert. Um das gesichtete Pokémon einfangen zu können, muss der Ring, welcher um das Pokémon schwebt, die Größe des Pokéballs erreichen. Schade das die Bewegungssteuerung der Joy-Cons unpräzise ist. Die für mich beste Option ist der Handheld-Modus. Zwar ist die Bewegungssteuerung auch hier aktiviert, aber das Anvisieren der Pokémon geht viel präziser von der Hand, als bei den Joy-Cons. Möchten wir ein Taschenmonster fangen, dann müssen wir die Switch in Richtung des Pokémons bewegen und den Pokéball werfen. Durch das neue Fangsystem musste ich meine alte Gewohnheit, Pokémon nur einmal fangen, schnell über Board werfen. Neben den üblichen Kämpfen gegen andere Trainer, Coaches und Arenaleitern, erhält unser Team zusätzliche Erfahrungspunkte durch das Fangen von wilden Pokémon. Diese Neuerung ist eine nette und erfrischende Abwechslung zum traditionellen Kämpfen. Die Grafik des Remakes ist den Entwicklern gelungen und zum ersten Mal können wir mit einem Freund den Koop-Modus genießen. Zwar werden die Kämpfe und das Fangen der Pokémon erheblich erleichtert, aber das stört nicht sonderlich. Der Soundtrack weckt in mir nostalgische Gefühle, wurde instrumental neu aufgenommen und passt sich toll ins Spiel ein. Eine weitere schöne Neuerung ist, dass die wilden Pokémon nicht mehr plötzlich im hohen Gras auftauchen, sondern frei und zu jederzeit sichtbar, in der Welt umherlaufen. Somit gehören die Zufallskämpfe der Vergangenheit an. Alle Taschenmonster der 1.Generation, welche ihr unterwegs in Pokémon Go fangt, könnt ihr auf die Nintendo Switch übertragen. Im Großen und Ganzen ist die Verknüpfung von Pokémon Go mit dem Poké-Park eine tolle Idee, vor allem wenn man seine Sammlung schneller komplettieren möchte. Game Freak hat mit Pokémon Let's Go, trotz einiger Schwächen, ein gutes Spiel entwickelt, welches definitiv einen Blick wert ist.
Technik
88
Umfang
84
Gameplay
74
Spezifisch
90
Leserwertung2 Bewertungen
95
Besser
Fangsystem aus Pokémon Go
freilaufende Pokémon in der Welt
Grafik
Soundtrack
Koop-Modus
Transfer von Pokémon in den Poké-Park
angenehmer Schwierigkeitsgrad
Schlechter
Joy-Cons unpräzise
Charaktere stehen nur in der Gegend herum
Pro-Controller wird nicht unterstützt
Mew exklusiv im Pokéball
gelegentlicher unerklärlicher Einbruch der FPS
84
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